Mai / Juni 2011
Technische Universität Berlin
LUISENSTADT
Berlin

Technische Universität Berlin
15.02.2011
Prof. Klaus Block
Städtebau
ADOBE CS AUTOCAD RHINOCEROS
Die LUISENSTADT wirft aufgrund ihrer stadtgeschichtlichen Entwicklung, ihrer zentralen, urbanen Lage und der gleichzeitig widersprüchlichen städtebaulichen Physiognomie eine Reihe von Fragen auf.
Großmaßstäbliche Planung ließ seit 1945 ein gartenstadtähnliches Siedlungsgebiet entstehen, welches bis heute typologisch als Kontinuum über die ehemalige politische Systemgrenze hinweg wahrnehmbar ist, jedoch innerhalb der eigenen Struktur und im Kontext des umgebenden Stadtraums Bruchlinien geschichtlicher, städtebaulicher und funktionaler Art aufweist. Diese Korridore, jeweils Randbereiche der Siedlungsstruktur, greift unsere städtebauliche Strategie auf und nutzt sie unter Respektierung der einzelnen Siedlungen als Potentialräume. Komplexe Funktion städtischen Raums, heterogene Nutzungsprogramme und kleinteilige Planungseinheiten sind städtebauliche Leitidee, die an existierende Potentiale anknüpft, Defizite kompensieren und individuelle, örtliche Stadträume generieren kann.
3 Projekte stehen als Initial.
Das BÜRGERFORUM - Entwurf eines neuen Zentrums für die Luisenstadt auf einer Mauerbrache.
Am nordöstlichen Ende des Grundstücks befinden sich die Fundamente der luisenstädtischen Kirche, einst soziales und kulturelles Zentrum des Stadtteils. Der Charakter des Platzes als öffentlicher Stadtraum soll erhalten bleiben und wird durch einen Markt im Erdgeschoss des Forums ergänzt. Darum erhebt sich das Gebäude um 9m und bildet ein Dach für den Markt aus. Im OG befinden sich räumlich geschlossene Funktionseinheiten wie Seminar- und Klassenräume, Bibliothek, Cafeteria und ein großer Hörsaal.
Die HOCHGÄRTEN - vertikaler Stadtbauernhof.
Eine Freifläche, deren Existenz konkret auf die ehemalige Autobahnplanung zurückzuführen ist, wird schon heute als Wiese für Tiere genutzt. Der programmatische Ansatz der Hochgärten knüpft hieran an und schafft als vertikales Gewächshaus über eine Garagenanlage gestapelt, Raum für Schulungen und Seminare, die das ökologische Bewusstsein speziell innerhalb der Großstadt schärfen sollen.
Das SCHAUFENSTER - Raum für kooperative Formen produktiv-kreativer Arbeit.
Konzeptionelle Grundlage des Entwurfs ist die großflächige Schnittstelle des Programmes mit seinem Umfeld und seine Ausstrahlung über die Luisenstadt hinaus. Der Entwurf ist Aufstockung und Umbau einer Parkgarage direkt an der Gitschiner Straße/U1-Hochbahn. Um eine zentrale Erschließung gruppieren sich Raummodule mit unterschiedlich durchlässiger Außenwand als Werkstätten und Ausbildungsräume, die von einem etagenweise verspringenden Schaufenster durchzogen sind und Nutzern die Möglichkeit bietet, sich dem Außenraum zu präsentieren.