2, 2007
Westsächsische Hochschule Zwickau
LIVING BRIDGE - Hansestadt Hamburg

Westsächsische Hochschule Zwickau
Juli 2006
Prof. Tobias Wenzel, Prof. Dorothea Becker
Verkehrsbauten
Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Thema bildete eine umfangreiche Recherche der Historie dieses speziellen Bautyps, dessen Entwicklung sowie Identifizierung mit dem Standort und letztendlich die späteren Zerstörung bzw. Umnutzung dessen. Ebenso legte eine Untersuchung des Standtortes (die urbane Struktur an der Schnittstelle Hamburger Innenstadt / HafenCity und Hamburger Hafen), unter Berücksichtigung seiner historischen Vergangenheit, der traditionellen Bedeutung und zukunftsweisenden Neustrukturierung, Rahmenbedingungen für eine Neuinterpretationen einer „Living Bridge“ in der heutigen Zeit fest. Die Ausarbeitung eines zukunftorientierten Stadtentwicklungskonzeptes, basierend auf diverse stadtstrukturelle Untersuchungen, begründete den Standort der „Living Bridge“ sowie deren Typologie und Anordnung der Funktionen in den Körpern (auf der Brücke), die sich an den heterogenen Nutzungen der jeweiligen Uferseiten orientieren. Präsentationsmodelle: Umgebung M 1_2000, Baukörper (Brücke) M 1_500, Ausschnitt (Baukörper in der Brücke) M 1_200 Arbeitsmodelle: 1:1000 – M 1:500 Hand (Skizzen und Modellbau, Entwicklung diverser Szenarien) VectorWorks 10.5 (2D und 3D), Photoshop CS (Visualisierung), InDesign CS (Layout)
„BELEBTE BRÜCKEN“
Erste Aufzeichnungen eines solchen Bautyps stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Sie waren hauptsächlich im europäischen Raum vorzufinden. Kaufleute boten hier ihre Waren an, wodurch sich diese Bauwerke zum Straßenraum, zum Markt, zum öffentlichen Platz verwandelten. Sie wurden sozialer und geschäftlicher Mittelpunkt und verliehen dieser neuen Gebäudeform ihre eigene Identität als bebaute bzw. bewohnte Brücke. Noch existierende Beispiele sind u. a. die Ponte Vecchio in Florenz und die Ponte di Rialto in Venedig.
Eine „Living Bridge“ erfährt heute einen neuen Stellenwert.
Gegenwärtig finden immer mehr Entwicklungen neuer suburbaner Zentren statt, die folglich zur Entstehung städtischer und sozialer Fragmentierung führen. Es ist daher notwendig, eine Entwicklung der Stadt zur urbanen Kompaktheit zu verfolgen, d.h. Räume, die differenzierte Aktivitäten an gleichen Orten anbieten sowie Bereiche für Kommunikation und Identifikation schaffen.
Eine „Living Bridge“ könnte daher eine Antwort auf dieses aktuell städtische Problem sein. Die Inspiration ihrer Dynamik als hybrides Bauwerk ist eine neue Richtung zur Verknüpfung mehrerer Funktionen (Kultur, Gewerbe, Wohnen, Veranstaltungszentren).