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Juni / Juli 2010

Technische Universität München

Limmatraum

von Roman Leonhartsberger

Hochschule:

Technische Universität München

Präsentation:

10.2.2010

Lehrstuhl:

Lehrstuhl für Entwurfsmethodik Univ. Prof. Ueli Zbinden

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Klassische CAD-Zeichnung Renderings Maxwell / Photoshop

Thema
An einem wichtigen Knotenpunkt zwischen City und Peripherie, alter Wohnbebauung in Hanglage und in Umstrukturierung begriffener Industriestadt soll ein Kultur- und Bildungsbau entstehen, der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur zueinander führt und ihnen durch Sprache, Theater und Literatur die Möglichkeit zur gegenseitigen Kontaktaufnahme und zum Einblick in fremde Kulturen bietet.
Eine Bibliothek, eine Sprachschule mit Aula und Theatersaal sowie ein Café-Restaurant und eine Buchhandlung bilden ein Nutzungsamalgam, welches dem Besucher den ganzen Tag über und das ganze Jahr hindurch einen Anlaufpunkt bieten und den Ort am Hochufer der Limmat mit seinem Blick über den Stadt- und Landschaftsraum in den Dienst der Bildung und des Quartiers stellen soll.
 
Städtebauliche Situation
Das Gebäude zeigt sich bewusst als ein aus der mittleren Körnung der uferbegleitenden Bebauung ausbrechender Brückenkopf, der der diffusen Situation am Wipkingerplatz Halt und eine neue Orientierung bietet, zugleich bildet er ein städtebaulich ergänzendes Gegengewicht zum Schulbau auf der anderen Seite der Hardstrasse und dem Kirchgemeindehaus.
 
Grundlegende Entwurfsentscheidungen
Die verschiedenen Nutzungen aus denen sich das Bildungszentrum zusammensetzt sind in einem kohärenten Gebäudekörper vereint und spielen hier ihr Potential im Bezug aufeinander wie auch auf den Stadtraum aus. Die flache Ausbreitung des Raumprogramms auf den viergeschossigen Baukörper erzeugt ein volles zweites Obergeschoss, das einen Blick aus der Schule über die Hardbrücke und den Fluss hinweg ins Limmattal und auf die Stadtfassade des industriell geprägten Westen Zürichs erlaubt.
Dies macht die Grossfigur des Kultur- und Bildungszentrums auch en passant von der Hardbrücke aus ablesbar. Der Vorplatz zeichnet die Grenzen des Wipkingerplatzes unter der Hardbrücke hindurch weiter und macht ihn zum Ausgangspunkt für eine öffentliche Aussenraumsequenz die den Gebäudekörper durchwegt und am Flussufer endet.
 
Introvertiert - Extrovertiert
Die Bewegungsführung im Gebäude gleicht einer Aufwärtsspirale, die den Besucher auf dem Weg nach oben vom Hof über die Foyers ins 1. OG an die Fassade führt und schliesslich im 2. OG zurück nach innen an die Hofseite.
Dies erzeugt zwei gänzlich unterschiedliche Raumcharakteristika in den Obergeschossen.
Die Bibliothek ist zum Hof angeordnet, die Schule zu Stadt- und Flussraum. Während der gemeinsamen Öffnungszeiten bilden Schule und Bibliothek ein gemeinsames System.
An der Hoffassade bilden Schulräume, die Aufenthaltszonen in den Schulfluren, Sprachlabore und Freihandbibliothek direkte Sichtbeziehungen zueinander durch den Hofraum aus.
An der Aussenfassade treten Fluss- und Stadtraum direkt mit den Erschliessungsräumen der Bibliothek und der Schule und im 2. OG mit den Schulräumen in Zusammenhang.
 
Konstruktion
Das Gebäude ist ein System aus statisch wirksamen Wandscheiben und Deckenplatten, welche die Momente der Auskragungen in Schub- und Zugkräfte umwandeln und in die tragenden Fassaden und Kerne einleiten. Die Decke der Aula wird durch ein die zwei Obergeschosse überspannendes Zusam-menspiel von Wandscheiben getragen.