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September / Oktober 2013

Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Leben in der Vertikalen

Umnutzung der EZB Frankfurt a. M.

von Matthias Heinrich

Hochschule:

Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Abschluss:

Master

Präsentation:

16.09.2013

Lehrstuhl:

Prof. Eva Hartnack, Prof. Stefan Ochs

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

AutoCAD, Rhinoceros, Cinema 4D, Adobe Photoshop, Adobe InDesign

Meine Masterthesis befasst sich mit der Transformation des Grundstücks „Ehemalige Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main“.
 
Die Geschichte des Gebäudes
Der Eurotower ist ein bekanntes Hochhaus in der Innenstadt von Frankfurt am Main. Das 148 Meter hohe Gebäude ist noch der Sitz der Europäischen Zentralbank. Das 40 Geschosse zählende, früher als BfG Hochhaus bekannte Gebäude wurde von Richard Heil entworfen und 1977 bezogen.
Mit dem Neubau der EZB an der alten Markthalle am Osthafen Frankfurts stellt sich die Frage nach der Folgenutzung.

Der Ort
Das Hochhaus steht wie das Opern- und Schauspielhaus der Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz und nimmt einen ganzen Straßenblock ein.
Der Standort zwischen Kaiserstraße und Neue Mainzer Straße befindet sich im Schnittpunkt zweier städtebaulich prägenden Achsen.

Die Wallanlage
Das Gebäude „Eurotower“ liegt am äusseren Rand der ehemaligen mittelalterlichen Festungsanlage. Der Wall mit seinen Wehrtürmen ist in Frankfurt am Main weitgehend zerstört.
Die Hochhäuser nehmen jeweils markante Ecken der Baublöcke ein. Der Eurotower steht an der früheren Stelle des Gallustores.

Konzept
Wie lässt sich ein bestehender Hochhaustyp transformieren, der den Wandel der Zeit stand hält.
Der „Neue Tower“ soll sich zusammen mit seinen Nutzungsanforderungen transformieren und entwickeln.
Grundlage des Entwurfs ist die Trennung des Bestandes in feste und flexible Strukturen. Insgesamt ist das Hochhaus in 3 vertikale „Quartiere“ gegliedert, die je durch 6.15 m hohe Festebenen voneinander getrennt werden.
Der Solitär soll durch die Transformation des Bestandes eine klassische Einteilung in Kopf, Schaft und Fuß bekommen und durch Einschieben von neuen Ebenen seine äußere Gestalt der Funktion anpassen.
Die Nutzungen der flexiblen Geschosse sind als Bürofläche, Hotelfläche und Wohnfläche vorgesehen. Im Erdgeschoss und den 2 Obergeschossen sind urbane Funktionen angesiedelt.

Erschließung
Das Gebäude wird durch den Haupteingang an der Kaiserstraße Ecke Neue Mainzer Straße Nord-westlich erschlossen. Die U-Bahnhaltestelle und Straßenbahnhaltestelle „Willy-Brandt-Platz“ lässt den Nutzer freie Mobilität walten.

Freiraum
Innere „Gärten“ im Hochhaus selbst, ausgeführt als neu eingeschobene Ebenen als flexible Bereiche gesehen an Süd-östlicher sowie Süd-Westlicher Richtung und die neu angebauten „Gärten“ in der Fassade, sollen der Erholung, Entspannung und zur Kommunikation dienen.
Der Freiraum gliedert sich ebenfalls in feste und flexible Strukturen. Die festen Strukturen des Bestandes wie Wege, Rasenflächen und Bäume bleiben erhalten. Die flexiblen Strukturen, sogenannte „Aktionsfelder“ legen sich wie Blütenblätter auf den Bestand.

Fassade
Die Fassade ist in 3 Abschnitte gegliedert. Der Sockel bis zu 19 Metern Höhe wurde eingerückt und somit entstehen in den ersten 3 Geschossen größere Aussenräume welche mit Sonnenschutzelementen versehen sind. Die versetzten Scheiben können individuell angepasst werden. Der Mittelteil und Oberteil der Fassade sind analog zum Grundkonzept in feste und flexible Strukturen gegliedert. Die Äußere permanente Schicht dient dem Wetterschutz. Die Innere Hülle ist der variablen Struktur zugeordnet. Sie kann den veränderlichen Anforderungen der Nutzergruppen angepasst werden. Dabei sind der Mittel- und Oberteil als hinterlüftete Doppelfassade konzipiert.