November / Dezember 2015
Technische Universität Braunschweig
Landungsbrücken_Plus
Hafenforum Hamburg

Technische Universität Braunschweig
Master
25.09.2014
Institut für Entwerfen und Baugestaltung / Prof. Rolf Schuster
Kulturbauten
Rhino, Adobe CS-Suite
Der Ruf Hamburgs als Tor zur Welt entsteht nicht zulezt an den St. Pauli Landungsbrücken. Hier wird deutlich, dass Hamburg und die Landungsbrücken seit jeher ein Schnittpunkt für Kulturen aus aller Welt sind. Der Entwurf des Hafenforums wird der Bedeutung eines Forums gerecht und dient der Erzeugung von Öffentlichkeit. Durch Platz für Begegnungen, Diskussionen und Informationsaustausch, dient das Hafenforum als Bindeglied zwischen Hamburg und der Welt.
Städtebauliche Einbindung
Die städtebauliche Setzung des Entwurfes erfolgt genau am Schnittpunkt beider Erschließungsrichtungen der Landungsbrücken. Eine gesamtkonzeptionelle Integration am Ensemble aus historischen Abfertigungsgebäude und altem Elbtunnel gelingt durch die Ergänzung eines dritten kulturellen Gebäudes und schließt eine Städtebauliche Leerstelle. Der historischen Bedeutung des alten Elbtunnels gerecht werdend, verbleibt dieser freistehend und wird vom alten Abfertigungsgebäude und neuem Hafenforum flankiert.
Funktion
Ziel der unterschiedlichen Aspekte von Hafenforum und den Landungsbrückenpontons, ist eine Symbiose des historisch gewachsenen Ortes und den neu geschaffenen Funktionen. So zielt das Freiflächenkonzept auf eine Akzentuierung des Pontons als eine Promenade mit gesellschaftlicher Bedeutung ab. Die Erzeugung von Öffentlichkeit, die Schaffung eines Ortes für Diskussionen, Kommunikation und Erleben, findet auf den Brückenpontons ihren Anfang und setzen sich im Hafenforum als Kultureinrichtung fort.
Baugestalt
Bereits durch das Erscheinungsbild lassen sich die unterschiedlichen Funktionen innerhalb des Volumens erahnen. Folglich sind die Hauptnutzungen Museum, Auditorium, Multifunktionsfläche und Presse/ Medienzentrum direkt anhand der Fassade ablesbar.
Das Museum wird durch einen Gezeitenturm durchbrochen und bildet sein Zentrum. An Seilzügen befestigte Ausstellungsstücke bewegen sich durch den Druck des Wassers auf eine Hubplattform, innerhalb der Gezeiten, im Museum auf und ab. So wird der Tidenhub und die Kraft des Wassers auch innerhalb des Gebäudes spür- und erlebbar.
Das Auditorium ist als offener Raum konzipiert um zum Verweilen oder dem lauschen von Vorträgen einzuladen.
Die Hafenbibliothek bietet Zugang zu besonderen Stücken der Hafenliteratur. Für eine intensive Recherche oder kooperativen Arbeitsformen stehen Seminarräume, sowie Einzel- und Gruppenarbeitsplätze zur Verfügung.
Neben der besonderen Positionierung über die Kaimauer hinweg, wird durch die Lesbarkeit eine eigenständige Fernwirkung für einlaufende Schiffe erzeugt und symbolisiert letzendlich auch die Vielfältigkeit Hamburgs. Das Hafenforum dient als Skelett für die unterschiedlichen raumprogrammatischen Komponenten und bildet durch seine Erschließung dessen Nervensystem.
Nicht Zuletzt soll die entstehende Kommunikation das Fundament eines kulturellen Austausches bilden, welches durch die Position Hamburgs als Tor zur Welt erforderlich ist.