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1, 2006

msa | münster school of architecture

Landschaft versus Architektur - eine Therme im Muskauer Landschaftsgarten

von Tina Grentrup, Gudrun Warnking

Hochschule:

msa | münster school of architecture

Präsentation:

Oktober 2005

Lehrstuhl:

Prof. Olaf Lauströer

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Im Entwurfsansatz wurde nach der intensiven Bearbeitung des Landschaftsthemas zunächst von zwei gegensätzlichen Polen ausgegangen: Landschaft - Architektur, Grund - Figur, Raum - Masse Diese beiden Pole galt es miteinander zu verknüpfen und das Bild der weißen Masse als Figur auf dem schwarzen Grund aufzulösen. Es mussten Übergangsräume geschaffen werden, die einem Innen aber auch gleichzeitig einem Außen zugeordnet werden können, um die harte und eindeutige Grenze einer Architektur verschwimmen zu lassen. So entstanden nach zahlreichen Modell- und Figur-Grund-Studien acht Gebäudeteile, die sich von einem Zentrum aus in die Landschaft drückten, zwischen denen aber auch gleichzeitig die Landschaft versuchte bis ins Zentrum hineinzugreifen. In diesem Zentrum entstand eine Achse von Innenhöfen, die den flachen nach Süden ansteigenden Bau mit dem Untergeschoss verband, in dem sich die funktional notwendigen Räume, wie Technik, Umkleiden oder Lager, befinden. Die Eingangssituation wurde bereits definiert durch Wegeführungen im Park selbst, die nach Pückler entwurfsgetreu wiederhergestellt wurden. [Computereinsatz: Nemetschek, AutoCad, Photoshop, Illustrator, InDesign]

Zu den bedeutendsten Landschaftsgärten Europas zählt der des wohl wichtigsten deutschen Parkschöpfers Fürst Hermann von Pückler-Muskau.
Er begann seine Arbeit im Jahre 1815, schaffte es aus Geldmangel aber nie, den Park nach seinen Plänen, die er in seinem Werk ‚Andeutungen über Landschaftsgärtnerei’ festlegte, fertig zu stellen.
Der Park wird heute durch die Neiße, die nach dem 2. Weltkrieg zur deutsch-polnischen Grenze erklärt wurde, in zwei Teile geteilt: Der Schloss-, Berg- und Badepark liegen auf deutscher Seite in Bad Muskau und wurden zum größten Teil nach ursprünglichen Plänen wiedererrichtet.
Der Badepark erhielt seinen Namen durch das Errichten eines Kurbades, was durch die Entdeckung des Heilwassers möglich wurde. Hier entstand mit den Jahren ein Konglomerat von funktionalen Gebäuden, die allerdings keiner Pücklerschen Gesamtkonzeption unterworfen waren und zum größten Teil während des 2. Weltkriegs zerstört wurden.
Durch eine Bohrung im Jahre 2001 entdeckte man an einem anderen Teil des Parks Thermalwasser, das man in ferner Zukunft gerne für eine Therme in der Stadt nutzen möchte.
Aufgabe war es nun, einen geeigneten Standort im Badepark sowie eine Konzeption für eine solche Therme im Einklang mit der Landschaft zu finden.