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1, 2009

Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg

l' arabesque de stuttgart

von Ulrich Hoke

Hochschule:

Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg

Präsentation:

14.05.2008

Lehrstuhl:

Prof. Zoeppritz / Prof. Jötten

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Aufgrund des Entwurfsansatzes wurde ein großer Teil der entwurflichen Arbeitzeit in Formfindungsstudien am Modell und 3D investiert. Die Übersetzung, Digitalisierung und Optimierung erfolgte mit Rhinoceros. Die anschließende Ausarbeitung fand im Nemetschek CAD statt, die Visualisierung über Cinema 4 D. Nachbearbeitung in Photoshop, Layout in InDesign.

Die Aufgabe unterteilt sich in zwei Bearbeitungsbereiche. Zum einen in den Städtebaulichen Teil "stuttgart grows - die anatomie der stadt" welcher sich mit der Bebauung von Restflächen, Baulücken und Fehlplanungen rund um Stuttgart 21, Theater, Oper und den Staatsgalerien beschäftigt, zum anderen in den Teil "l´ arabesque - john cranko ballett" einer entwurflichen Vertiefung eines, aus der städtebaulichen Planung, frei definierten Parameters.

Der städtebauliche Entwurf soll durch seine fragmentale Ausformung Bezüge zum Bestand aufbauen, sich stark mit der Umgebung und der Topografie verbinden und sich so in die anatomischen Grundzüge der Stuttgarter Stadtstruktur einfügen und behutsam integrieren. Somit sollen die historisch angedachten Formen sich mit dem baulichen Bestand und den einfügsamen Neubauten wieder vereinen und ein einheitliches Gesamterscheinungsbild ergeben. Die bestehende Körnung soll somit ebenfalls interpretiert und subtil fortgeführt werden um eine möglichst homogene Bebauung zu erhalten, die sich optimal auf die Umgebung, auf den Ort und die Situation einlässt.

Der Entwurf einer Ballettschule stellt den zweiten weiterführenden Teil der Aufgabe dar. Der Baukörper sollte sich in seiner äußeren Begrenzung klar aus dem städtebaulichen Ergebnis heraus definieren und sich in seinen Grundzügen wiederum stark mit Ort, Nutzung und Topografie auseinandersetzen.
Auf Basis dieses Grundgedankens orientiert sich das Volumen stark an den Grundbewegungen des Balletts. Beispielsweise beschreibt das "effacé" eine geöffnete, auch auf- und absteigende, sich weiter öffnende, Schrittkombination. Dieser Leitgedanke wird dann in die Entwicklung des Volumens integriert und hat beispielsweise zur Folge, dass der Hauptkörper stark auskragend auf dem Sockel in die Stadt dahin schwebt. Ebenso beschreibt auch der Übergang der beiden Baukörper einen bildhaften Sprung über die Landschaft, was wiederum auf einem "demi plié" basiert. Auch die Facettierung und deren Verhältnis von offenen und geschlossenen Flächen lässt sich so auf eine Basis des Ballettursprungs ("arabesque") zurückführen.
Der Entwurf bindet die Nutzung stark an den Ort, schließt gleichzeitig den Bogen der städtebaulichen Neuordnung an diesem stark exponierten Platz Stuttgarts und gibt auch dem öffentlichen Raum und dessen Vernetzung ein ganz neues Gesicht.