Platz 7
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Mai / Juni 2013

HafenCity Universität Hamburg

Kunstcampus Berlin

Neues Museum der Gegenwart

von Bastian Große Halbuer

Hochschule:

HafenCity Universität Hamburg

Abschluss:

Master

Präsentation:

14.03.2013

Lehrstuhl:

Prof. Gesine Weinmiller

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCAD, 3ds Max, Photoshop

Die im Folgenden vorgestellte Masterthesis befasst sich mit dem Neubau eines Museums in Berlin und liefert einen baulichen Beitrag zur derzeitigen Diskussion um die Standorte der verschiedenen Museen in der Stadt.

Der Hamburger Bahnhof und die angeschlossenen Rieckhallen bilden nördlich vom Lehrter-Bahnhof den Kunstcampus - Berlin. Der Kunstcampus vereint neben der Museumsinsel und der Gemäldegalerie einen konzentrierten Kunststandort Berlins. 
Die Museen des Kunstcampus befassen sich mit Exponaten der zeitgenössischen Kunst und locken jährlich viele Besucher an. Die im Schwarzplan roteingerahmten Gebäude werden in der kommenden Dekade unter dem Namen - „Quartier Heidestraße rund um den Kunstcampus errichtet. Hierbei soll der Kunstcampus identitätsbildend für den neuen Stadtteil funktionieren. Entgegen der Planung des Masterplanes „Heidestraße“ beschränkt sich dieser Entwurf nicht auf das bloße Setzen eines Schlusssteines am Ende des Platzes. Vielmehr wächst das Gebäude auf Basis der Verschiebung und Überlappung einzelner Baukörper näher an die Rückseite des Hamburger Bahnhofes. Als Produkt wird der, sich vorher auf 350 Metern Länge verlierende „Schlauch-Platz“ in seinen Maßen gefasst – der Stadtraum zwischen dem Lehrter Bahnhof und dem neuen Wohnquartier für die Bewohner attraktiv verbunden.

Durch das Neue Museum für Gegenwart und der Orientierung des Foyers zum Platz wird die Rückseite des Hamburger Bahnhofes und die „Restfläche“ des ehemaligen Kunstcampus zum Teil des neuentstandenen Platzes. Der Kunstcampus erhält hierdurch eine, seiner Relevanz für das geplante Quartier entsprechenden Nutzung als Quartiersplatz.

Das Gebäude wird auf einen 80 cm hohen Sockel gestellt. In seiner Form verspringen die einzelnen Teile des Kollektivs jeweils in Höhe und Weite. Im Inneren entstehen hierdurch Museumsräume mit unterschiedlichsten Qualitäten. Dieses lässt sich an den unterschiedlichen Raumhöhen und deren Belichtungen erkennen. Das Museum profiliert sich innerhalb eines städtebaulichen Wechselspiels konsequent in seiner Umgebung. Die Gebäudekubatur wird von Kolonaden eingefasst deren Umlauf das Gebäude über Treppenstufen mit der Umgebung verstricken. So bietet das Gebäude nicht bloß ein Innen und Außen sondern bildet öffentliche Zwischenzonen und wertet die bis dato in der Masterplanung vernachlässigte Uferpromenade somit auf.

Diese Zwischenzonen interagieren mit den in diesem Entwurf aufgewerteten Uferbereichen des gesamten Areals. Durschreitet man die Kolonaden, so begibt man sich in die „Obhut“ des Gebäudes. Die nichtmusealen Nutzungen werden entlang der Kolonaden angeordnet und entwickeln einen direkten Bezug zum Quartier mit seinen Bewohnern, Besuchern und Gästen. Das Erdgeschoss umfasst im südlichen Bereich einen zum Platz gerichteten Gebäudeauftakt in Form eines Wartebereiches. Von hieraus lassen sich der Bookshop, das Restaurant, Toiletten, die Garderobe und das Museum separat erschließen.

Sowohl der Stadtraum als auch die Innenräume profitieren von den unterschiedlich hohen und langen Kubaturen. Sie bilden im und am Museum keine abweisende Kante und sorgen für ein Umspülen des Gebäudes durch seine Besucher.