Mai / Juni 2016
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft
Kulturspeicher
Eine neue Bibliothek für Karlsruhe

Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft
Bachelor
13.07.2015
Gestalt und Konstruktion / Florian Burgstaller
Kulturbauten
ArchiCAD, Adobe Photoshop
Die Bibliothek im klassischen Sinne erfuhr in den letzten Jahren eine Revolution. Das Gebäude, welches früher lediglich für Gelehrte zugänglich war und in der Neuzeit einen etwas angestaubten Charakter mit sich trug, gilt heute als Aufenthaltsort für jeden. Oftmals werden Bibliotheken mit Wohnzimmern der Stadt verglichen, mit Gebäuden an denen Austausch und Leben stattfindet.
Mein Entwurf setzt genau an diesem Punkt an. Ein interessantes Spannungsfeld zwischen Alt und Neu, Tradition und Moderne. Der Titel Kulturspeicher setzt sich aus dem Entwurfskonzept eines Speichergebäudes und den im Gebäude enthaltenen Bereichen zusammen. Zumal der Entwurf Ateliers für Künstler und einen Veranstaltungssaal für Theater, Musik und Lesungen beinhaltet - kulturelle Vielfalt, ein Platz an dem kreative Ideen entstehen, das Wissen gefördert und die Imagination angeregt wird. Das Karlsruher Festplatz-Areal kann man als eine Art Kultur-Campus wahrnehmen. Befinden sich in diesem Ensemble um den Platz herum doch unzählige kulturelle Angebote wie das Vierordtbad, die Schwarzwaldhalle oder das Konzerthaus.
Aus dem Griechischen hergeleitet bedeutet das Wort Bibliothek lediglich „Buch-Behälter“. Also eine Art Bücherspeicher - ein Gebäude welches zur Aufbewahrung von Büchern dient. Mein Gebäude ist ebenfalls wie ein Speicher aufgebaut. Eine introvertierte Außenhaut, welche das Innere schützt und verborgen hält. Die Unzähligen langen, schmalen Fensteröffnungen und die große Glasfläche im Eingangsbereich, brechen die introvertierte Haltung des Gebäudes und lockern diese auf. Durch das riesige Tor, welches sich mit einer großen Geste zum Festplatz hin öffnet, wirkt der Bau einladend und signalisiert Offenheit für den Besucher. Zudem kann dieses kulissenhafte Element in den Sommermonaten als eine Art Bühne für diverse Veranstaltungen genutzt werden. Zusätzliche temporäre Bauten, wie kleine Marktstände oder eine Art Holztribühne komplettieren dieses Idee.
Im Inneren des Gebäudes angekommen, findet man eine andere Struktur vor. Der komplette Innenausbau besteht aus Holz und wurde in einer Art Skelettbauweise ausgeführt. Durch die Anbringung von Regalen zwischen den tragenden Stützen der Konstruktion kommen Assoziationen eines riesigen Bücherregals auf. Zwei Atrien dienen der Gliederung des Gebäudes und belichten zusätzlich die Räume.