1, 2008
Bauhaus-Universität Weimar
Kristallpalast | Kultur- und Kongresszentrum für Dessau

Bauhaus-Universität Weimar
Februar 2007
Entwerfen und Siedlungsbau, Prof. Hilde Barz-Malfatti und Prof. Bernd Rudolf
Städtebau
Planerstellung und Bearbeitung mit ArchiCAD sowohl im 2D- als auch im 3D-Bereich, frühzeitiger Einstieg zum realen Modellbau in Pappe und Holz. Layout in AdobeINdesign Präsentationsgegenstand: 8 Pläne DIN A0, 1 städtebauliches Modell, 1 Gebäudemodell
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, basiert die Grundidee zur Entwicklung des konkreten Gebäudes auf der städtebaulichen Analyse. Aufgrund der heterogenen Struktur mit unterschiedlichen Baumassen und schwierigen Zugängen und Öffnungen zum Grundstück, ist es also nicht möglich, das Objekt nur mit einer Großform zu fassen. Stattdessen wird eine erste fiktive bauliche Masse in ein rhythmisches System von Streifen zergliedert. Diese Streifen variieren nun in Nord-Südausrichtung und loten jeweils in ihrer Breite ihre Position in Abhängigkeit zum Nachbarn aus. Daraus entsteht ein abwechslungsreiches, jedoch nicht zergliedertes Bild, da das System der Streifen erkennbar und ablesbar bleibt, gleichzeitig aber auch individuell auf die vier unterschiedlich geprägten Ausrichtungen des Grundstücks reagiert. So kann mit Hilfe dieser Konzeptkonstruktion die Bebauungslücke in der Raabestraße nun für die Gebäudekonzeption genutzt werden. Markant wird der ablesbare Rhythmus im Wechselspiel mit der nördlich angrenzenden Parkhausfassade, da hier die bewegtere bauplastische Hülle des neuen kulturellen Zentrums, einer schlichten, ebenen Fassade gegenübersteht. In diesem Freiraum wird somit ein Spannungsfeld injiziert, das aus dem Prinzip der Hüllenherleitung resultiert: Grenzen ausloten – das Quartier besetzen.
Neben dem Aspekt der positiven Besetzung ist die Dichte der Gebäudemassen in der Zerbster Straße ein zweiter markanter Aspekt des Grundstücksbedingungen. Als Einschub zwischen diesen Massen erstreckt sich eine übergeordnete Struktur in Ost-West-Richtung und wird schließlich zum beherbergenden Dach. Dies wiederum verstärkt noch die Ausuferung der einzelnen Streifen, da jetzt eine Relation gegeben ist, die die Verschiebung im Bezug zu einer Basis, ablesbar macht. Gleichzeitig fasst das übergeordnete Dach wiederum die Struktur und bewahrt sie davor in Beliebigkeit zu zerfallen.
Basis für das zugrundeliegende rhythmische System ist ein Raster von 3,11m x 3,11 Meter, das die Analyse der erhaltenen historischen Fassade der Zerbster Straße hervorbrachte. Damit ist indirekt auch ein Zusammenhang von Alt und Neu gewährleistet, da die neue Struktur auf dem Fügungsprinzip der alten Struktur aufbaut.