Platz 1
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Juli / August 2011

Universität Stuttgart

Kreuzfahrtterminal

Kreuzfahrtterminal Rio de Janeiro

von Eileen Glaschick, Achim Wangler

Hochschule:

Universität Stuttgart

Präsentation:

03.05.2011

Lehrstuhl:

Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren / Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek

Rubrik:

Verkehrsbauten

Software:

VerctorWorks Cinema 4D Rhino InDesign Photoshop

14 Mio. Passagiere werden 2011 voraussichtlich eine Kreuzfahrt unternehmen. Der internationale Kreuzfahrttourismus ist der am schnellsten wachsende Sektor in der Tourismusindustrie, trotz sinkenden Flugpreisen und immer schnelleren Verbindungen. Rio de Janeiro ist nach São Paulo die zweitgrößte Stadt im wirtschaftspolitisch starken Schwellenland Brasilien. Mit der Wahl zur Olympiastadt 2016 und als Austragungsort des WM Finales 2014 wird die Metropole in wenigen Jahren ins Zentrum der Öffentlichkeit rücken und muss seinen Fortschritt unter Beweis stellen.


Die sogenannten „Megaschiffe“ entwickeln sich immer mehr zum „eigentlichen Urlaubsziel“ und stellen viele der traditionellen Anlaufhäfen vor große logistische Probleme. Entwurfsgrundlage bildete die Bereitstellung von überlangen Piers, einer vorgeschriebenen Kaioperationsfläche, ausreichende Bus- und Autoparkflächen, Restaurant- und Einkaufskapazitäten sowie dem eigentlichen Terminalgebäude. Ziel war es nicht nur ein Verkehrsgebäude zu entwickeln, sondern auch die unterschiedlichen Besucherströme in den Entwurf mit einzubeziehen. Dabei galt es vor allem die beiden Nutzerströme [Passagiere/Besucher] so zu lenken das sie das Gebäude auf der eine Seiten gemeinsam nutzen, die Besucher auf der anderen Seite aber einen reibungslosen Terminalablauf nicht beeinträchtigen. Das Gebäude ist in zwei Bereiche gegliedert. Die Gepäckabfertigung, die Anlieferungsflächen und die Parkflächen bilden als Riegel auf den ersten beiden Ebenen Bereich eins. Die Terminal- und Non-Cruise Flächen bilden durch vier aufgeständerten Kuben Bereich zwei. Verbunden werden beide Bereiche durch das öffentlich zugängliche Deck. Es dient nicht nur als Verteilerebene, sondern auch als Weiterführung der Kulturmeile, hilft bei der Orientierung und bringt die Faszination Kreuzfahrtschiff den Besuchern nahe. Unter den aufgeständerten Kuben entstehen vor Sonne und Regen geschützten Bereiche, welche durch Cafés und Sportflächen belebt werden. Erschlossen werden alle Ebenen durch jeweils drei Kerne pro Kubus deren Anordnung auf den Fluchtwegen basiert. Sie tragen die Kuben und werden durch unterschiedliche Nutzungen [Service, Licht, Gastronomie, Sport] erweitert. Dem Aufbau des Gebäudes liegt ein Raster zugrunde, welches sich in den Grundrissen und der Fassade wiederspiegelt und sich aus der Integration von Tragwerk, interner Erschließung und den Parkflächen entwickelt.


Hohe solare Strahlung, gezielte Belichtung und Aussicht galten als Grundlage für die Entwicklung der Fassade. Um auf die verschiedenen Situationen zu reagieren, basiert die Fassade auf einem dem Raster angepassten Grundmodul mit fünf verschiedenen Öffnungswinkeln. Die größte Öffnung wurde so gewählt das über die Mittagszeit im Winter keine direkte Sonneneinstrahlung möglich ist. Dienen die Elemente auf dem Dach ebenfalls als Sonnenschutz und der Belichtung werden sie auf der Unterseite zur Aufnahme von Licht- und Tontechnik ausschließlich über den Spielfeldern verwendet.