2, 2008
Universität der Künste, Berlin
Krankenhaus für Berlin Hellersdorf

Universität der Künste, Berlin
14.01.08
Prof. Adolf Krischanitz
Gesundheitsbauten
Neben einer eingehenden Analyse des Ortes, bei der wir uns besonders mit den Merkmalen der Peripherie und den damit verbundenen Strategien der Ortsbildung beschäftigt haben, erfolgte eine Auseinandersetzung mit den Problemen, Anforderungen und aktuellen Tendenzen im Krankenhausbau sowie seiner geschichtlich architektonischen Entwicklung. Die formale Entwicklung des Projektes wurde anhand von Modellen überprüft und weiterentwickelt. Für die Ausarbeitung wurden gängige CAD- und Bildbearbeitungsprogramme verwendet.
Unsere Diplomarbeit hat einen Krankenhausneubau in Berlin Hellersdorf zum Gegenstand.
Krankenhäuser sind in hohem Maße gesellschaftlich relevante Einrichtungen. Jedoch kommt ihnen ein negatives Ansehen zu, welches in keinem Verhältnis zu ihrer tatsächlichen Bedeutung steht. Das Krankenhaus wurde vom Haus für Kranke zum Haus für Apparate und darüber hinaus selbst zum Apparat. Der Ratschlag Mies van der Rohes „Never build a hospital“ bringt die Verdrossenheit der Architekten gegenüber dieser Bauaufgabe auf den Punkt. Mangelnde Repräsentation, mangelnde Verankerung im Stadtbild und mangelnde Selbstverständlichkeit prägen noch heute das öffentliche Bild des Krankenhauses.
Unser Entwurf stellt nun den Versuch dar, für das Krankenhaus eine adäquate architektonische Antwort zu formulieren. Maßgeblich schien uns dabei die Frage, wie das Krankenhaus der negativen Betrachtung enthoben werden kann. Die Arbeit untersucht dabei konzeptionelle Antworten auf Fragen der Patienten-Wahrnehmung, der inneren Organisation und schließlich der Öffentlichkeit im Krankenhaus.
Darüber hinaus galt es, zugunsten einer Einordnung in die Umgebung Strategien zum Umgang mit Peripherien zu analysieren und weiter zu entwickeln. So korrespondiert der großmaßstäbliche aber kompakte Baukörper mit der Körnung der Peripherie, weist jedoch gleichzeitig subtile Eigenheiten der umliegenden Wohnbebauung auf. Durch diese Transformation der örtlichen Konventionen wird die Geschichte des Ortes weiter geschrieben, und verhilft dem Krankenhaus zu einer Akzeptanz innerhalb der Umgebung.
Die Erschließung legt sich ringförmig um die sensiblen Kernbereiche und formuliert so eine räumliche Grenze, die einerseits als schützende Schicht, andererseits als öffentliche Plattform zwischen Innen- und Außenraum vermittelt. Durch themennahe Zusatzfunktionen entlang dieser „Wandelhalle“ wird das Krankenhaus nach außen geöffnet und erfährt eine selbstverständliche inhaltliche Verankerung im alltäglichen Leben der Menschen.