Januar / Februar 2014
RWTH Aachen
Kölnisch Wasser
Badehaus St. Pantaleon, Köln

RWTH Aachen
Bachelor
2013-07-05
RAUMGESTALTUNG // UNIV.-PROF. DIPL.-ING. UWE SCHRÖDER
Freizeit- und Sportbauten
Vektorworks 2013, Autocad Architecture 2013, Photoshop, InDesign
Der Ort in seiner jetzigen Form ist das Relikt einer mittelalterlichen Idee. Die Freifläche, ursprünglich als Vorraum für das Kloster und die romanische Kirche angelegt, hat in ihrem heutigen Kontext jeglichen Charakter verloren. Auf dem Mercatorplan von 1571 Befindet sich das Kloster und sein Landwirtschaftlich genutzter Garten klar umfriedet am Stadtrand. Der städtebauliche Ansatz versucht nun diese Kerngedanken in das heutige Stadtbild zu übertragen. Das Gebäude soll zugleich Grenze und Übergang im Stadtraum darstellen; Einen klaren Bezug zu Kloster und Kirche herstellen und zugleich Bestandteil des Quartiers und dessen Bewohner werden. Das Element der Mauer, wird dabei aufgegriffen und transformiert. Gemeinsam mit dem architektonischen Urtyp des Daches (Semper) wird die Ausformulierung von außen- und innen-räumlicher Grenzen erreicht und damit Architektonischer Raum geschaffen.
Das Öffnen und Schließen des Raumes bestimmt dessen Charakter und dessen Widmung, ermöglicht oder verweigert den Zugang im physikalischen Sinn genauso wie in der Wahrnehmung. Dabei ist die umgebende Stadtlandschaft genauso Raum- und Grundrissbestimmend wie die innere Ordnung. Der sorgfältige Umgang mit Materialität und Licht ersetzt Dekor und Ornament und schafft Raum für Regeneration und Kontemplation. Das Baden wird als Ritual verstanden, das durch das räumliche Kontinuum und Lichtführung unterstützt und durch die ineinander gleitenden Raumteile den persönlichen Bedürfnissen gerecht wird. Erst das freie Wandeln durch die einzelnen Abschnitte und das Durchschreiten des Innen- und Außenraumes lässt die Architektur erfahrbar werdern; Bietet dabei Orte der Begegnung und der Vereinzelung, Orte der Nähe und Ferne, Orte der Wärme und Kälte, Orte des Lichts und des Schattens. Das statische in sich Ruhende geht Schwellenlos in das dynamische über, das Baden entwickelt eine Selbstverständlichkeit und soll somit als fester Bestandteil in der Gesellschaft etabliert werden.
Trotz der aufgelösten Strukturen muss der monolithische Charakter des Gebäudes erhalten bleiben um dessen Präsenz vor Ort zu stärken und den nötigen Eingriff in das vorhandene Stadtbild zu vervollständigen. Gleichzeitig bleibt die Ästhetik der Mauer und des Materials bestimmendes Gestaltungsmerkmal, ohne dabei in Konkurrenz mit der Kirche als formales Quartierszentrum zu treten.