Oktober / November 2010
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Klangkörper
Musikpavillon am Waidberg

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Mai 2010
Professor Annette Spiro
Kulturbauten
Konzeptstudien – Innenraum- und Außenraumstudien am Modell – Ausarbeitung im Detail bis 1:20 Programme: Autocad, Adobe Photoshop
Der Waidberg ist ein außerhalb von Zürich gelegener bewaldeter Hügel, in dessen Mitte sich eine Waldlichtung befindet, die weniger durch ihren idyllischen Charakter geprägt ist, als durch das architektonische Sammelsurium einer Tennisanlage, eines alten Gasthauses und eines Trimm- dich- Pfades.
Trotz der unschönen Atmosphäre ist die Lichtung insbesondere bei schönem Wetter äußerst gut besucht. Der Freizeitwert soll mittels eines Musikpavillons, der das bestehende Ensemble als teils in die Landschaft eingefügtes Volumen ergänzt, besonders verstärkt werden.
Die Hauptidee besteht daher darin, die klassische Innenraumnutzung wegen der besonderen Freiluftbedeutung des Ortes durch eine entsprechende Außenanlage zu ergänzen und die beiden Nutzungen in einer spannenden und unkonventionellen Setzung verbinden.
Das Element der Treppe, welches in sich einen Ober- und einen Unterraum determiniert soll diesen Anspruch erfüllen.
Die Treppe ist nicht wie ein Amphitheater in das abfallenden Gelände eingebettet, sondern ihr entgegen gesetzt um eine ansteigende Außentribüne und einen gestalterisch spannenden Unterraum für den innen liegenden Musiksaal zu ermöglichen.
Sich um einen Drehpunkt, d.h. eine Bühne herum entwickelnd, bildet die Treppe nach oben eine Art Arena aus und nach unten einen aufgefächerten Raum. Dieser ist durch eine, dem System entsprechende radial aufgefächerte Tragstruktur aus Leimbindern determiniert.
Die Tragstruktur definiert die Raumeinteilung in acht Segmente. Diese sind entsprechend ihrer Bedeutung nach außen hin abgestuft, wobei die Stufen die Räumlichkeiten d.h. ihre Unterteilung und Nutzung bestimmen. Quer zur radialen Raumstruktur liegt die Erschließung der Innenräume.
Die drei höchsten Segmente bilden nach Außen die Hauptarena und umfassen nach Innen den Musiksaal. Der Saal ist auf der einen Seite durch, den Eingangsbereich, den Hauptdurchgang in die Arena und ein Cafe flankiert. Auf der anderen Seite, sind ein Auftrittsdurchgang und das Musikerzimmer angegliedert. Insbesondere die beiden Durchgänge schaffen einen spannenden Eintritt in die Außenarena und ermöglichen eine Verbindung der beiden sich entgegenstehenden Musikräume innen und außen.
Das Bild eines hölzernen Musikinstruments bestimmt die materielle Gestaltung und so ist der Pavillon aus einer reinen Holzkonstruktion wobei die Leimbinder mit senkrechter Kehlung die Räume besonders prägen.
Um die Einsenkung in die Landschaft zu ermöglichen, ist der Holzkörper auf eine Betonwanne gestellt, die ihn auch zu den Seiten hin frei spielt.
Die Fassade durch den radialen Aufbau des Grundrisses bestimmt und entsprechend der jeweiligen Höhe der Segmente nach außen hin zurückgestuft. Sie besteht aus mehreren Schichten, die es erlauben, vor allem im Musiksaal unterschiedlichste Lichtstimmungen zu erzeugen, wobei die großen Fensterläden den primären Ausdruck des Gebäudes zur Lichtung hin bestimmen.
Die Rückseite ist durch das hölzerne Amphitheater bestimmt.