November / Dezember 2016
Technische Universität Dresden
Kirke
Eine Neue Kirche für Ulstein, Norwegen

Technische Universität Dresden
Diplom
10.08.2016
Grundlagen des Entwerfend, Prof. Jörg Joppien
Kulturbauten
ArchiCad, Rhinoceros, Vray, Adobe Photoshop, Adobe InDesign
Atemberaubende Natur, romantische Fischerdörfer und Objekte schwerer maritimer Industrie prägen die Küstenlandschaft Norwegens.
Noch vor hundert Jahren waren die Küstengebiete Norwegens Infrastrukturell kaum erschlossen.
Sämtliche Wege mussten mit dem Schiff zurückgelegt werden, die einzelnen Inseln der zerklüfteten Küstenlandschaft waren vom Festland abgeschnitten. Die Menschen hier lebten vorwiegend von der Fischerei und den dazugehörigen Wirtschaftszweigen. Erst mit dem Bau von Straßen und Brücken und dem starken Wachstum der Ölindustrie entwickelten sich neue größere Wirtschaftszweige in den einzelnen Regionen.
So auch in dem einst beschaulichen Fischerort Ulstein, im mittleren Teil Norwegens. Durch die Entwicklung zweier Schiffswerften, die ursprünglich für die Wartung von Schiffen und Booten der Fischer gegründet worden waren, zu hochtechnologisierten und innovativen Weltmarktführern auf ihrem Gebiet, dem Bau von Spezialschiffen, kam es zu einem extremen Bevölkerungsanstieg in der Region. Aus dem einstigen Fischerdorf wurde die „Boomtown“ Ulstein. Die Wachstumsprognosen des Ortes sind steigend, es kommen Ingenieure und Arbeiter aus allen Teilen der Welt um in den 2 Werften zu arbeiten. Auch der Bedarf verschiedener infrastruktureller Einrichtungen steigt. In den letzten Jahren entstanden, ein Hotel, Kino, Einkaufszentrum, Wohnanlagen und andere notwendige Einrichtungen. Der Ort Ulstein hat Heute ca. 9000 Einwohner. Die Kirchengemeinde, die ein Teil der norwegischen Kirche ist, hat ca. 6500 Mitglieder. Allein hieran lässt sich erkennen, dass die Kirche in Norwegen einen großen Stellenwert hat. Die norwegische Kirche ist eine Volkskirche, deren Oberhaupt bis zur Kirchenreform 2012, der norwegische König war. Sie ist evangelisch-lutherisch. Aufgrund der Größe der Gemeinde und der hohen Teilnahmerate an Gottesdiensten und Kirchenaktivitäten, insbesondere der Jugendarbeit, ist die Kirche in Ulstein viel zu klein und entspricht mit ihren räumlichen Gegebenheiten nicht mehr den Ansprüchen der heutigen Kirchenarbeit. Zum einen ist die Kirche Ort des in sich Gehens, zum anderen aber auch der Versammlung, Gemeinschaft und Veranstaltung. Im Zusammenhang mit der alten Kirche, sieht die Kirche in Ulstein das Potenzial Räumlichkeiten zu schaffen, die all diesen Anforderungen gerecht werden.