Januar / Februar 2011
Fachhochschule Kärnten
Kärntner Bauarchiv

Fachhochschule Kärnten
15.12.2009
Arch. DI Dr. Peter Nigst, Arch. DI Ernst Roth
Kulturbauten
Programme: Entwurf: Sketchup, AutoCad, Photoshop Pläne: AutoCad Renderings: C4D, Vray, Photoshop Layout: Indesign Modell: 1:500 Holzmodell (MDF und Lindenholz) 1:50 Finnpappe gelasert
THEMA
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Schaffung eines neuen urbanen Raumes in der Kärntner Bezirkshauptstadt Spittal an der Drau (in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums). Es soll ein „Ort des Wissens“ werden, der das Kärntner Bauarchiv, das Spittaler Stadtarchiv und die Spittaler Stadtbibliothek zusammenführen.
Die Archivierung und Aufarbeitung bedeutender Werke Kärntner Architekten und Ingenieure und die dafür notwendigen Räumlichkeiten stehen im Zentrum dieser Arbeit. Sie soll ein wichtiger Schritt zur öffentlichen Bewusstseinbildung für die Baukultur im Lande sein.
STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Der städtebauliche Grundgedanke basiert auf der Aufteilung des Gesamtvolumens in kleinere Baukörper, der Erhaltung der Werkskanäle und der behutsamen Einbindung in den Liesernahen Grünraum. Teile von Bauarchiv, Stadtarchiv, Stadtbibliothek, Café und die neue Turbineneinhausung bilden einen gemeinsamen Sockel. Oberhalb des Sockels splittet sich das Volumen in fünf Gebäude und bildet einen neuen urbanen Quatiersplatz. Entlang der Lederergasse wird mit einer dichten Bebauung reagiert, die an die Baulinien des ehemaligen Bedienstetenhauses anknüpft und das Bau- und Stadtarchiv beherbergt.
Richtung Lieser nimmt die Höhenentwicklung ab. Die Stadtbibliothek erstreckt sich entlang des Flusses und bildet im Süden des Platzes einen von der Brücke ü̈ber die Lieser gut sichtbaren Kopfbau. Das Café liegt am nördlichen Rand des Platzes, der für den sommerlichen Betrieb genutzt wird und orientiert sich Richtung Naturraum. Der Grüne Uferraum entlang der Lieser, der seit historischen Zeiten mit den Werkskanälen und der Nutzung der Wasserkraft ein charakteristisches Bild von Spittal prägt, wird durch die im Projekt vorgesehene Maßnahme nur im Süden behutsam bebaut. Nördlich des Vorhofbeckens steht der Grünraum als Naherholungsgebiet im Vordergrund, eine Bebauung ist hier abzulehnen. Die Scheune, die das Grundstück im Norden begrenzt dient als zusätzlicher Veranstaltungsraum im Sommer und kann von den Studierenden der FH als Werkstätte benutzt werden.
BAUKÖRPER
Die Baukörperformen orientieren sich an der umgebenden Bebauung (freistehende Häuser mit Satteldach). Der Verzicht des Dachüberstandes und die geschlemmten Ziegelmauern mit teilweise tief eingeschnittenen Fensteröffnungen untersteichen das monolithische Erscheinungsbild der Baukörper. Die Weiterführung der Dachform entlang der Lederergasse und die Aufteilung in einzelne Gebäude greift bekannte Strukturen auf.
ÖFFNUNGEN
Die Baukörper werden durch quadratische Öffnungen belichtet. Unterschiedliche Fenstergrößen spiegeln die Inneren Funktionen wider. Je nach Raumnutzung sitzen die Fenster Innen- oder Außenbündig. Die Eingänge formulieren sich durch quadratische, über Eck ausgenommene Volumen, die gemeinsam zur Mitte des Quartiersplatzes orientiert sind. Perforierte Fassadenflächen bringen diffuses Tageslicht in die Gänge.
Je nach Standort und Blickwinkel fokussieren sich die Ausblicke in den Stadt- bzw. Naturraum. Im Ausstellungsraum des Bauarchives gibt es eine großzügige, lang gestreckte Dachflächenöffnung den Blick auf die umliegende Bergwelt frei.