Juli / August 2011
Hochschule RheinMain
JAVALON - Neue Oper zu Amsterdam
JAVA Local Opera Network

Hochschule RheinMain
06.05.2011
Prof. Dipl. Ing N. Moest, Prof. Dipl. Ing. D. Müller /Entwurf, konstruktiver Hochbau
Kulturbauten
Infrastrukturelle Analyse Vorort Bestandsanalyse Entwurf /Ausarbeitung: AutoCAD 2010 Rhino 3dsmax Mental Ray Illustrator PhotoShop Modell: u.a. StereoLithography
Das selbst gewählte Thema meiner Diplomarbeit war es, ein neues Opernhaus für die Stadt Amsterdam zu entwerfen, um dem niederländischen Staatsballett gedanklich ein dauerhaftes Podium zu bieten.
Das "Kap von Java" dient hierbei als Grundstück und befindet sich im Norden Amsterdams, inmitten des Binnensees HET IJ in direkter Nachbarschaft diverser architektonischer Prominenz.
Java Eiland ist eine künstlich befestigte Insel die im 19. Jh. errichtet wurde und als Anlegestelle für die niederländische Dampfschifffahrtsflotte fungierte, die von da aus ihre Kolonien in niederländisch Indien andiente. Niederländisch Indien etablierte sich im Zuge der Dekolonialisierung als eigenständiger Staat Indonesien, woraus die Insel schließlich auch ihren Namen bezog. In den 80er Jahren folgte Daraufhin ein umfangreiches Wohnkonzept für die Insel. Die westliche Kopfsituation blieb bis dato allerdings unberührt - was schließlich als angemessenes Grundstück für ein neues Opernhaus dient.
Neben dem "Nemo Science Center" von Renzo Piano und dem sich derzeit im Bau befindlichen "Amsterdam Film Museum" von Delugan und Meissl soll die "Neue Oper zu Amsterdam" ein weiterer Publikums-Attraktor sein. Zudem soll dieses auch zur weiteren infrastrukturellen Vernetzung Amsterdams mit dessen Norden dienen, indem es weitere Wassertaxi-Stationen entstehen lässt.(Bild 2)
Urbanisierung Java-Eilands
Städtebaulich ergibt sich der Baukörper und das Sockelgeschoss im N, W & S aus der Kubatur der Insel selbst. Im Osten richtet sich der Baukörper tendenziell orthogonal zu der Promenade im S aus.
Ziel ist es, die rund 2.5 Kilometer lange Promenade Java-Eilands vertikal in ein Ensemble aus Baukörper und ansteigender künstlicher Topographie enden zu lassen, woraufhin der Gast anschließend auf die Besucherplattform am Kap von Java entlassen wird und von da aus das Foyer betritt. Auf der zum Opernplatz angesiedelten Baukörperhälfte befinden sich alle "alltäglichen Funktionen" des Opernhauses wie Verwaltung, Kantine und alle Bereiche der Schauspieler, um so den "Opernplatz" in Verbindung mir der ansässigen KiTa und der Wohnbebauung Java-Eilands zu einem urbanen Platz auszudefinieren.(Bild 3)
An der Nord-Fassade wird das gängige Verhältnis zwischen Sockel zu Baukörper umgekehrt, indem der Sockel durch horizontale Scheiben aufgelöst wird und der Baukörper dagegen massiv über dem Sockel zu schweben scheint. Diese Wirkung wird durch die "Titanium Sheets" (vgl. Gehry), mit denen der Hauptbaukörper verkleidet ist, unterstützt. Durch die reflektierenden Eigenschaften des Materials werden Umgebungseinflüsse wie Wasser, Himmel und Wolken auf den Baukörper projiziert und das Verschwimmen des Baukörpers mit seiner Umgebung lässt die Allegorie des "Nebels" zu.(Bild 8)
Diese Tatsache in Verbindung mit dem Name der Insel "Java" gibt dem "JAVALON - New Amsterdam Opera House" seinen Namen und spielt auf Marion Zimmer Bradley’s Roman an: "Der Nebel von Avalon".