Januar / Februar 2015
Bauhaus-Universität Weimar
Janussaal Rijeka
Städtebaulicher- und architektonischer Entwurf eines Multifunktionssaals an der Adriaküste

Bauhaus-Universität Weimar
Master
11.04.2014
Professur Bauformenlehre / Prof. Dipl.-Ing. Dipl.-Des. Bernd Rudolf
Kulturbauten
AutoCAD, SketchUp Pro, VRay, Adobe Photoshop & Illustrator
Der vorliegende Masterthesis umfasst einen Entwurf für einen öffentlichen Multifunktionssaal in der kroatischen Hafenstadt Rijeka. Als städtebaulicher Kontext dient hierbei ein im Oktober 2013 eingereichter städtebaulicher Wettbewerbsentwurf für die Entwicklung der gesamten Halbinsel „Delta“. Neben einer vorwiegend gemischt genutzten, maximal siebengeschossigen Bebauung, sollte auf dem Areal ein Stadtpark, ein, eine neue Haltestelle, ein eingehaustes Klärwerk, ein Meeresmuseum sowie eben jener öffentliche Multifunktionssaal verortet werden, der im Rahmen einer Masterthesis vertieft erarbeitet wurde.
Als verbindendes Glied zwischen altem und neuem Stadtquartier empfängt der Baukörper des Janussaals den Fußgänger von Westen aus kommend und verknüpft durch sein erhöhtes Eingangsgeschoss den dahinterliegenden, gefassten Stadtplatz mit dem Kanal. Hierdurch entstehen zwei städtebaulich prägnante Stirnseiten (d.h. zum Kanal bzw. zum Platz hin).
Zu den Nutzungen des Janussaals gehören neben div. Vortragsformaten auch Versammlungen aller Art – etwa Bankette, Tagungen oder kleinere private Festlichkeiten – bis hin zu kleineren Konzerten oder Ausstellungen. Zum Platz hin befinden sich zudem ein Straßencafé als Nutzungsunterlagerung sowie ein Restaurant mit Stadtloggien im Obergeschoss.
Seine hervorgehobene städtebauliche Position artikuliert der Baukörper auch durch die Materialisierung seiner Fassade. Im Kontrast zu den umgebenden Sandsteinfassaden wird die massive Stahlbetonkonstruktion des Janussaals allseitig von einer stark vertikal gegliederten metallischen Vorhangfassade umhüllt. Diese besteht aus goldfarben eloxierten Metallpanelen, die vor geschlossenen Gebäudeteilen flach, vor Öffnungen jedoch um die eigene Achse verdreht angeordnet sind. Hierdurch wird eine hohe Lichtdurchlässigkeit – bei gleichzeitiger Verschattung der Innenräume – sowie ein Blick ins Freie erreicht.
Die Haupterschließung erfolgt über die Westseite, an der eine breite Freitreppe von der umlaufenden Promenade in das Quartier-, bzw. in das Gehäude hinein führt. Über eine innenliegende Kaskadentreppe wird der Besucher in das darüberliegende Foyer geleitet, das neben Ausblicken auf den Kanal, das Nationaltheater (diagonal gegenüber) sowie den Hafen auch einen Austritt in stirnseitige Loggien ermöglicht. Auf Straßenniveau befindet sich einer der beiden Veranstaltungssäle, der längsseitig von außen einsehbar ist und eine Erweiterbarkeit in den Außenraum ermöglicht.
Der zentrale Veranstaltungssaal befindet sich im Obergeschoss und stellt sowohl räumlich als auch programmatisch den Kern des Gebäudes dar. Dieser verfügt über einen vertikal beweglichen (!) Saalboden, wodurch seine Seitenflächen bei Bedarf als Emporen zum darunterliegenden Saal hinzu geschaltet werden können. An den Längsseiten wird der Hauptsaal von mehreren untereinander verschaltbaren Salons flankiert, die auch in einem kleineren Rahmen einzeln genutzt werden können.