Platz 3
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März / April 2011

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Israel und Palästina - Ein Dialog mit Musik.

Barenboim-Said Musikstiftung in Jaffa

von Dorothea von Rotberg

Hochschule:

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Präsentation:

02. Februar 2010

Lehrstuhl:

Prof. Dipl.-Ing. Anthusa Löffler, Prof. Dipl.-Ing. Ingo Andreas Wolf

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Analyse des Konflikts Standortsuche Entwurf Rhinoceros 3D Cinema 3D Photoshop Illustrator

Den Ausgangspunkt der Arbeit stellt der Konflikt zwischen Juden und Arabern in Israel und den Palästinensergebieten dar.

Der Alltag ist von einer unterschwelligen Antipathie geprägt. Gegenseitige Akzeptanz ist solange existent, bis ein weiterer Selbstmordanschlag oder ein Angriff auf die Palästinensergebiete die Situation verschärft. Jede Konfliktverschärfung führt zu stärkerer Ausbildung der Feindschaft und Disharmonie.

Häufig auftretende Konfliktsituationen seit der Gründung Israels 1948 machen eine gleichwertige Gemeinschaft momentan unmöglich.

Geschichtlich geprägt ist der Konflikt über mehrere Jahrtausende.

Innerhalb von 100 Jahren entstand Ende des 19. Jhds. ein industrieller Staat, dessen Entwicklung die ursprünglich arabische Bevölkerung völlig überforderte. Die größte Gemeinsamkeit der beiden Bevölkerungsgruppen ist die rasante Wandlung ihrer Lebensumstände und der Verlust der eigenen Identität.

„Der erste Schritt zur Gemeinschaft ist Toleranz.“

Eine gemeinsame Aktivität, praktiziert in beiden Kulturen, das ideale Bindeglied.

Musik fungiert hierbei als eine universelle Sprache, die beide Kulturen, ob hebräisch oder arabisch sprechend, verstehen.

Die Schirmherrschaft dieser neuen Institution in Tel Aviv-Jaffa übernimmt die Barenboim-Said Stiftung. Sie finanziert das 1999 gegründete West-Eastern Divan Orchestra, das zwei Monate jährlich in Jaffa probt und auftritt.

Durch die Präsenz des international bekannten Orchesters ist die Attraktivität des Zentrums gestärkt.

Die Positionierung an den Ursprung des Konfliktes, nach Israel und in die 3000 Jahre alte Stadt Jaffa, den Ort der stärksten jüdischen Einwanderung ist als Initiationsmoment des Dialogs in Israel zu verstehen.

„Die Einfriedung des Gebietes ist die wichtigste Grundlage für ein Zusammentreffen ohne Angst.“

Der urbane Platz sammelt und bündelt die Ankommenden und leitet sie zu den öffentlichen Gebäuden weiter. Definiert ist dieser Bereich durch die große Freitreppe, die den Zugang zum Klangkörper zelebriert und zum Verweilen einlädt.

Verbunden sind die Bereiche der Ankunft, der Kontemplation und der Interaktion durch die aktiven Zonen der Kantine und des Kulturzentrums, die von allen Bereichen gut erreichbar sind.

“Differenziertes wahrnehmen eines Erlebnisses kann zu einer neuen Realität führen.“

In der Gemeinschaft genießt man alle emotionalen Höhen und Tiefen, die das Konzert eines Orchesters bieten kann. Die Musik und die Leitung des Blicks auf das Meer durch das Fenster des Klangkörpers schaffen eine andere Wahrnehmung der Realität. Der Ort und die Menschen verschmelzen für ein paar Stunden zu einer Einheit.

„Musik als Mittel der Kommunikation und Teil der individuellen Entfaltung.“

Probepavillons säumen den Park und gewähren Einsicht in das Spiel der Musiker durch die Schaufenster. Die Schule ermöglicht den spielerischen Dialog von klein auf.

„In dieser Institution kann eine neue gemeinsame Identität entstehen und sie gibt Raum, die Eigene zu entdecken.“