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Mai / Juni 2012

Bauhaus-Universität Weimar

International School - Museum of Flamenco

Impulsgeber

von Cosima Nolte

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Präsentation:

13.10.2011

Lehrstuhl:

Entwerfen und Gebäudelehre II

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Das arbeiten mit einfachen Papiermodellen hat es mir ermöglicht den Entwurf in einem Prozess zu formulieren. ArchiCAD14 Adobe Suite CS5

Städtebauliche Situation
Die geschlossene Bebauungsstruktur der Innenstadt von Jerez de la Frontera (Südspanien) wird immer wieder unterbrochen von verfallenen Häusern und Ruinen. Zumeist existieren lediglich noch die der Straßenseite zugewandten Fassaden der Ruinen und erhalten somit den gewohnten schmalen Straßenraum der Stadt. Offene Fenster und Türen geben den Blick frei auf wilde Brachen und Ruinenteile hinter den Fassaden. Demzufolge wirkt die Stadtstruktur teilweise durchlöchert und dennoch sehr dicht.


Entwurf
Dieser Entwurf ist ein Vorschlag, die Brachfläche am Plaza de Belén wieder in das Stadtgefüge einzubinden und gleichzeitig der Flamencoschule eine repräsentative Adresse in der Stadt zu geben.


1. Schliessen des städtebaulichen Gefüges: ein äußerer Fassadenring rückt bis an die Kanten des Planungsgebiets.

2. Schaffen eines städtischen Innenhofs: ein innerer Fassadenring beschreibt einen zentralen Hof. Er dient vor allem der Orientierung innerhalb des Stadtblocks und als Vorraum zu den einzelnen Funktionen der Flamencoschule.

3. Anpassung an die Umgebung: die Höhe der Fassade orientiert sich an der umliegenden Bebauung und dem Geländeabfall nach Süden.

4. Durchbrechen der Fassadenringe: vier Gassen erschliessen den Innenhof und teilen das Ensemble in vier Gärten. Die Gassen sind Erweiterung des Stadtraums. Der Innenhof wird zum städtischen Raum im Zentrum der Flamencoschule.

5. Öffnen nach außen: quadratische Ausschnitte, die über die weissen Fassaden verteilt sind ermöglichen Ein- und Ausblicke. Somit werden die Fassaden zu einer umlaufenden Kulisse, die dahinterliegende Räume definiert.

6. Erschliessen der Gärten: große Holztore markieren die Zugänge zu den Gärten vom Innenhof aus.

7. Funktion der Gärten: der Boden der Gärten ist mit Holz ausgelegt. Sie sind Erschließungsraum, Ort des Verweilens, offene Bühne und Ausstellungsraum für die Flamencoschule.

8. Schaffung von Räumen: unterschiedlich große Kuben sind als Einraum-Häuser in den Gärten verteilt.

9. Gestaltung flexibler Nutzung: eine feste Nutzung bestimmt weder den Raum in den jeweiligen Kuben noch die Außenräume in den Gärten. Das Öffnen und Schliessen von Toren ermöglicht sowohl Intimität als auch Öffentlichkeit.

10. Dualität und Ambivalenz: Innen versus Außen - Offenheit versus Geschlossenheit - Öffentlich versus Privat. Die kulissenartigen Fassaden definieren den abgeschlossenen Stadtblock, dessen Grenzen aufgrund ihrer Durchlässigkeit verschwinden: Der Stadtblock als öffentliches Hofhaus gliedert sich in das vorhandene Gefüge ein. Das Innere eines Blocks wird sichtbar und öffentlich zugänglich.


Analog zu den Brachflächen in der Stadt steht dieser Entwurf im Kontrast zur Zurückgezogenheit seiner Umgebung. Der vorgeschlagene Entwurf für die Flamencoschule könnte als Impulsgeber für andere Brachflächen gelten. Dies ermöglichen sowohl die Flexibilität der Kuben als auch die vorhandenen Ruinen.

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