Juli / August 2013
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Interior and Monument
ETH Faculty Club

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Master
2012-12-06
Professur Andrea Deplazes
Kulturbauten
Archicad, Cinema 4d, Photoshop
Aufgabestellung
ETH Zürich verfügt bis heute über keinem Faculty Club.
Es fehlt an einem Ort, wo die Professoren sich auf weniger offizieller und mehr privater Weise treffen und unterhalten könnten. Um diesen Mangel entgegen zu wirken wurde das zweite älteste Bauwerk der ETH ausgewählt.
EMPA (Eidgenössische Materialprüfungsanstalt) Gebäude wurde im Jahr 1891 fertiggestellt. Dank ihrer Lage im Stadtzentrum und ansprechender, klassischer Fassade wirkt es auch heute elegant und großartig. Der Innenraum, immer praktischen Funktionen wie ein Labor gewidmet, hat nie die monumentale Fassade wiedergegeben. Erst die Funktion des Faculty Club schafft die Möglichkeit die Harmonie, auf symbolischer Ebene, zwischen Innere und Äußere der Gebäude zu setzen.
Entwurf
Das Projekt entsteht aus der Spannung zwischen zwei scheinbar widersprüchlichen Atmosphären: ein überdimensionierter, monumentaler Raum und ein gemütlicher, klassischer Faculty Club.
Der Klub konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen verschiedenen Funktionen und die Menschen, die in ihm verweilen. Der monumentale Raum wird zu einem störenden Ort, der sich dem Gefühl von Ruhe und Gemütlichkeit, welches in dem Klub herrscht, entgegensetzt.
Der Klub füllt mit seinen Funktionen die bestehende Hauptstruktur des Gebäudes, während der Zentrale Raum durch das ganze Gebäude sticht und zur strukturellen und symbolischen Hauptachse des Projektes wird.
Der zentrale Raum, wenn leer, scheint funktionslos zu sein.
Erst wenn die Menschen ihn betreten, bekommt er seine Bedeutung und kann verschiedenen Funktionen als Veranstaltungsraum dienen.
Während sie sich drinnen aufhalten, bleiben die Besucher im Zentrum des Hauses und werden zum Bezugspunkt für das gesamte Gebäude.
Sie werden in mit weißem Marmor belegten Wänden gespiegelt. Außerdem werden sie besser gehört, da es in diesem Raum keine Trittschalldämmung gibt.
Direkt an den zentralen Raum angeschlossen befinden sich die symbolisch bedeutendsten und die am wenigsten privaten Räume des Gebäudes: Das Nobleroom im Erdgeschoss und die Bibliothek im ersten Stock. Durch diese Bereiche erreicht man weitere Funktionen.
Es gibt keine Korridore, geht direkt von einem Raum zum anderen. Übergänge zwischen verschiedenen Räumen werden inszeniert, gezielt eingesetzt und teilweise axial eingeordnet.
Der Hauptraum in der Mitte wird mit umgehenden Bereichen durch unregelmäßig, aber gezielt gesetzte Öffnungen, verbunden. Sie verkleinern sich von unten nach oben, von Lichtabspiegelungen auf dem Boden bis zu Öffnungen im Dach.
Im Erdgeschoss funktionieren die Öffnungen als Eingänge, während sie im ersten Stock Blickbezugsachsen zwischen bestimmten Orten innerhalb des Raumes bilden. Hier fangen sie erst an zu funktionieren, wenn man sich zu bewegen beginnt. Sonst wird jeder Einblick in dem monumentalen Raum durch eine Marmorwand gehemmt.
Im zweiten Obergeschoss werden die Öffnungen höher direkt unter der Decke eingeordnet, um die Privatsphäre der Schlafzimmer nicht zu stören. Hier dienen sie als Lichtquellen.
Neue Treppen unterstützen durch ihre Form und ihre Verkehrsleitung den zentralen Raum sowie die Kommunikation innerhalb des Klubs.
Das ganze Gebäude, welches heutzutage im Gegensatz zur ursprünglichen Situation durch andere, größere Gebäude umstellt ist, wurde nun neu, introvertiert organisiert.
Der monumentale Raum bildet, mit dem Nobleroom im Erdgeschoss und der Bibliothek im ersten Stock, den Kern des Gebäudes auf struktureller, funktionaler und symbolischer Ebene.