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Oktober / November 2010

Fachhochschule Erfurt

In der Ruhe liegt die Kraft

Neue Internatsgebäude Landesschule Pforta

von Martin Höhne

Hochschule:

Fachhochschule Erfurt

Präsentation:

06.07.2010

Lehrstuhl:

Konstruktiver Entwurf/ Prof. Ulf Hestermann

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

ArchiCAD, Adobe Illustrator/InDesign Arbeitsmodelle

Lage, Konzept, Städtebau

Die Internatsgebäude für die Klosterschule Pforta befinden sich auf dem nordöstlichen Teil des Grundstücks. Diese neuen Wohngruppen sollen einen eigenständigen Bereich, neben dem bestehenden Schulkomplex und dem großzügigen Park, darstellen. Sie sollen den Schülern die Möglichkeit geben, sich in verschiedenen Raum- und Gruppengrößen zurückzuziehen und miteinander zu kommunizieren.
Die Typologie des Hofhauses stellt auf dem vorhandenen Campus (mit Ausnahme des ähnlichen Kreuzganges) ein Novum dar, welches den Charakter als selbstständigen Bereich unterstreicht. Die vier Gebäude finden ihren Zusammenhalt in einer gemeinsam genutzten, flachen Vertiefung von 40 cm und halten gebührenden Abstand zum Bestand. Die Orientierung der Eingänge deutet in Richtung des Parks.

Gebäudeorganisation

Der Komplex umfasst vier Gebäude, in denen jeweils zwei Klassenstufen sowie gemeinschaftliche und administrative Funktionen untergebracht sind. Ein Haus gliedert sich in zwei funktionale Ebenen, mit dem Speise- oder Gruppenwohnraum sowie einem Teil der Verwaltung oder Hausmeisterei im Erdgeschoss und den Wohneinheiten in den beiden Obergeschossen. Verbunden sind alle drei Etagen durch den überdachten Hof. Während die Wohn- und Gruppenräume stets zur Sonne ausgerichtet sind, orientieren sich die Lagerflächen als auch die Räume für administrative Zwecke stets nach Norden. Die Eingänge in die einzelnen Häuser und Höfe werden durch die Auskragungen der Obergeschosse markiert. Das Gebäudegrundraster von 2,20 m ist am deutlichsten in den Obergeschossen ablesbar. Eine Wohneinheit, bestehend aus zwei Doppelzimmern und einer Sanitäreinheit, hat ein Achs maß von 6,60 m. Neben zwei hellen Verkehrsflächen gibt es in jeder Wohneinheiten dunklere Ruhezone mit den Alkoven und Bädern.

Konstruktion, Materialien, Fassade

Das Gebäude ist ein Stahlskelettbau mit aussteifenden BSH-Wänden. Als aussteifende Elemente dienen die Trennwände zwischen den Internatszimmern aus Brettschichtholz. Diese sind zweigeteilt und verhindern mit der zwischenliegenden Dämmschicht die Schallübertragung. Ein weiterer Vorteil der Elemente ist die rohe Fichtenholzoberfläche, die ohne einen gesonderten Anstrich und Verschalung die sichtbare Wandfläche bildet. Mit Ausnahme der Stahlbetonbodenplatte bestehen die Decken im Gebäude ebenfalls aus BSH-Elementen und schaffen, wie die Trennwände, durch ihre Materialität eine sichtbare Holzoberfläche.
Das Gebäuderaster wird durch die Decken und Lisenen widergespiegelt, welche in der Fassade hervortreten. Die dadurch entstehenden Zwischenfelder werden opak oder mit Fensterelementen ergänzt. Die geschlossenen Fassadenbestandteile bestehen aus präfabrizierten Holzrahmenelementen und werden mit hinterlüfteten Lärchenholzplatten verschalt.