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3, 2009

Fachhochschule Mainz

Im Wandel der Gezeiten

von Lena Albers

Hochschule:

Fachhochschule Mainz

Präsentation:

20.01.09

Lehrstuhl:

Frau Prof. Krauter

Rubrik:

Hotelbauten

Der Leuchtturm Arngast, mitten in der Nordsee: Ein Symbol für Zuhause, Hilfe, Freiheit und Kommunikation. Umgeben von Wasser weist er den Seefahrern den Weg durch den Jadebusen und leitet sie in den sicheren Hafen.

Auf viele Menschen übt der Leuchtturm Arngast eine besondere Faszination aus, und nicht selten kommen Anfragen den Turm zu betreten, dort zu übernachten oder dort zu heiraten. Momentan besteht allerdings nur die Möglichkeit den Leuchtturm bei Ebbe zu Fuß zu erreichen oder mit verschiedenen Ausflugsschiffen am Leuchtturm vorbei zu fahren. Das Abenteuer „Übernachten mitten auf dem Meer“ bleibt den Besuchern verwehrt.

Um den Leuchtturm den Menschen zugänglich zu machen und ihnen die Atmosphäre des 100 Jahre alten Leuchtturms näher zu bringen wurde ein Konzept entwickelt, das 8 Personen ermöglicht ein paar Tage auf dem Leuchtturm zu verbringen. Dazu war ein zusätzliches Gebäude zu planen, um Platz zu gewinnen.

Um einen Bezug zu der Bucht und der Umgebung zu schaffen stand an erster Stelle die Analyse des Jadebusens, unter anderem mit dem Ergebnis, dass sich die Bucht nach Norden, also zur Nordsee hin, öffnet und dass die Orte, die direkt am Wasser liegen sich hauptsächlich auf der West-Ost-Achse befinden. So legt sich das neue Gebäude wie ein Nordpfeil in die Bucht auf die Nord-Süd-Achse. Auch dreidimensional gesehen gibt es ein Zusammenspiel von horizontalen (Anbau) und vertikalen (Leuchtturm) Achsen.

Der Anbau und der Leuchtturm bilden zusammen den Ort der Zusammenkunft, haben aber unterschiedliche Funktionen. So ist der Leuchtturm das Wahrzeichen der Region, schon von Weitem zu sehen und der Grund weshalb die Leute dorthin fahren. Der Anbau darf davon nicht ablenken oder gar in Konkurrenz stehen. Der Leuchtturm symbolisiert das alte Historische und wird so zum öffentlichen Bereich für alle zugänglich. Der Anbau ist neu, modern und beinhaltet die privaten Zimmer der Übernachtungsgäste und des Personals.
Der Leuchtturm erstreckt sich senkrecht in die Höhe und der Anbau waagerecht über die Wasseroberfläche. Zusammen ermöglichen sie dem Besucher den Leuchtturm zu besteigen und bilden den Weg nach oben in die Spitze des Turms.

Auf Grund des starken Tidenhubs musste verhindert werden, dass der Anbau bei Flut überschwemmt wird und so unzugänglich wird. Die naheliegende Lösung ist das Gebäude mit dem Wasser sinken und steigen zu lassen. Große Schwerter im Innen verhindern, dass das Gebäude weggetrieben wird und der Wellengang zu spüren ist.

Der Ansatz im Innern des Leuchtturms ist ihn „erlebbar“ zu machen.
So wurden die senkrechten Außenwandverkleidungen entnommen, um die konische Form des Leuchtturms sichtbar zu machen. Zwischenwände wurden durch eine sich empor windende Spirale ersetzt, wodurch das enge Treppenhaus geöffnet wird.
Eine Funktionssäule zieht sich wie eine Lebensader durch die Ebenen und macht vorgesetzte Wände und tief abgehängte Decken für die Gebäudetechnik unnötig. Dadurch ist es möglich die eigentliche Raumgröße zu erhalten.
Um die friesische Atmosphäre nicht aus den Augen zu verlieren, bleiben Wandornamente und Kassettenfenster Bestandteil. Auch typisch für die Region sind die verwendeten dunklen Eichendielen, einfache Eichenbänke und gekalkte Wände.
(Dieser Entwurf ist rein fiktiv und entstand nicht im Rahmen eines Auftrages. Es sind keinerlei Änderungen am Leuchtturm in Planung.)