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Mai / Juni 2011

Bauhaus-Universität Weimar

Im Hafen Baden

Hafenbad Hamburg

von Florian Voigt, Henning Michelsen

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Präsentation:

28.03.2011

Lehrstuhl:

Entwerfen und Gebäudelehre 2 Professor Karl-Heinz Schmitz

Rubrik:

Gesundheitsbauten

Software:

Archicad Sketchup Rhino V-Ray Photoshop

Städtebau
Im Zuge der Hafenkonversion wird auch in Hamburg die Chance genutzt die städtischen Wasserkanten als öffentliche Orte neu zu interpretieren. Promenaden, Terrassen, aber auch Bäder spielen hier eine wesentliche Rolle, da sie eine „sinnliche“ Beziehung der Bewohner zu den wieder gewonnen Gebieten und dem Wasser herstellen.
Auf dem Gelände der ehemaligen Stülcken-Werft vis-a-vis der Innenstadt und den Landungsbrücken schlagen die Verfasser daher ein Freibad und Hamam vor.
Sie schaffen damit einen neuen öffentlichen Ort, der als Startpunkt einer Alternativerschließung der Elbinsel und Wilhelmsburg funktioniert. Und leisten damit auch einen Beitrag zu den Diskusionen und Überlegungen zum „Sprung über die Elbe“ im Rahmen der IBA Wilhelmsburg.

Architektur
Eine „Seebrücke“ rahmt die große Liegewiese, vor der die beiden Badeschiffe liegen. Die Seebrücke verbindet den alten Elbtunnel mit der Plaza des Bades und bietet sowohl Ausblick auf Stadt und Hafen wie auch auf das Badegeschehen. Über Rampen und die große Freiteppe am östlichen Ende der Seebrücke gelangt der Badegast auf das Freibadgelände.
Im Großen Badeschiff hat der Schwimmer durch den hochgelegenen Beckenrand einen ungehinderten Blick auf die Stadt, den Hafen und die Vorbeiziehenden Schiffe, während das kleine Badeschiff etwas Intimität und Schutz vor Wind bietet. Das kleine Badeschiff ist autark und mit einem Dach auch im Winter nutzbar.
Die Plaza wird von Turm und Maschinenhalle gefasst. In der Maschinenhalle befinden sich ein Cafe und die Wasserfiltration für den Hamam. Der Turm markiert den Eingang zum Hamam. Über eine Wendeltreppe gelangt der Besucher hinunter in den Badebereich.
Ein schmaler Wandelgang und eine Schicht von Räumen umschließt den Stützenfreien Zentralraum mit dem großen Becken. Zylindrische Kuppeln bilden Räume inerhalb der Weite des Zentralraumes aus. Der Beckenboden reagiert auf die unterschiedlichen Kuppeldurchmesser mit unterschiedlichen Wassertiefen. In den Boden der Plaza eingelassene Oberlichter erzeugen ein differenzertes Lichtspiel auf Kuppelwänden und Wasser.
In den Beckenbegrenzenden Wänden befinden sich Duschen und verschiedene Themenbäder. Während sich in der zwei Seiten umschließenden Raumschicht die Umkleiden und die Dampfräume befinden.
An den beiden Elbseitigen Aussenwänden ermöglichen schmale Schlitze den Blick nach draußen und machen dem Badenden gewahr, das er sich auf Elbniveau befindet. Ruheräume im Zwischengeschoss ermöglichen den Blick auf die Stadt.

Der Standort und seine Geschichte bestimmen die Architektur des Hafenbades. Der Ausdruck und die Detaillierung des Entwurfes sollen Assoziationen zu Hafen und Schifffahrt ermöglichen und gleichzeitig die Erwartungen des Badenden an ein Bad erfüllen. Der Entwurf reflektiert die Kulturgeschichte des Bades und überträgt traditionelle Formen der menschlichen Regeneration in unsere Gegenwart.