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1, 2009

Technische Universität Berlin

IL MARE NON BAGNA NAPOLI - a relationship between city and sea

von Sarah Perackis

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Präsentation:

01.09.2008

Lehrstuhl:

Prof. Luis Feduchi/ Prof. Jan Kleihues

Rubrik:

Verkehrsbauten

Software:

Ausgehend von der Problemstellung: Il Mare non bagna Napoli (das Meer berührt Neapel nicht) umfasst die Arbeit zunächst eine theoretische Analyse der städtebaulichen Struktur und der Geschichte des Ortes, die zwingend zu der Entwurfsidee einer wiederherzustellenden Stadtmitte geführt hat. Durch Gespräche mit Bewohnern und Fachleuten vor Ort wurde das fehlende Bewusstsein für die Ausrichtung der historischen Stadt auf eine "nicht-erreichbare Mitte" deutlich. Der Leuchtturm soll dieses Bewusstsein wieder herstellen und ist Vorraussetzung für eine städtebauliche Entwicklung im Bereich des ehem. Industriehafens. Erarbeitung der Arbeit in schriftlicher bebilderter theoretischer Form, mit Hilfe von Diagrammen und Konzeptzeichnungen. Konzeptmodelle, 14 Pläne (85/85cm - ArchiCAD, InDesign, Photoshop) städtebauliches Modell in 1:2000 welches die gesamte Altstadt, die Position des Leuchtturms und die vorgeschlagene städtebauliche Entwicklung darstellt. (Holz/Acrylglas) Modell des Turmes und der Mole in 1:200 (Holz/Pappe/Metall/Acryglas) Schnittmodell des Turmes 1:50 (Ton/Pappe) ein in Neapel gedrehter Präsentationsfilm zur Veranschaulichung der Problemstellung.

Die Stadt Neapel hatte immer eine sehr enge Beziehung zum Meer. Geschichte, Kunst und Architektur sind der Beweis für eine tiefe Verbindung beider Elemente. Die urbane Struktur, der 2500 Jahre alten Stadt ist auf das Meer ausgerichtet, als sei es das Zentrum von Neapel und doch ist die Küste kaum von der Stadt aus erreichbar. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Neapel physisch, durch den Bau eines neuen Industriehafens vor der Altstadt, vom Meer abgeschnitten. Die Stadt hatte damit praktisch den Zugang zu ihrer Mitte verloren. Die städtebaulichen Entwicklungen der darauf folgenden Jahre waren der Versuch ein neues Zentrum zu definieren und sind doch bis heute missglückt. Der Widerspruch zwischen Städtebau und innerer Organisation der Stadt hat ein dezentrales Chaos ausgelöst.
Die Stadt hat sich in den letzten 150 Jahren versucht umzuorientieren und das Bewusstsein für ihre strukturelle Mitte verloren.

Die Idee des Projektes ist es diese Mitte durch einen Leuchtturm wieder hervorzuheben und sichtbar zu machen, um die Grundlage für eine städtebauliche Entwicklung, die sich an der vorhandenen Stadtstruktur orientiert zu schaffen. Der Turm steht am Ende, einer bereits vorhandenen 1500 Meter in das Meer hineinragenden Mole vor der Altstadt. Eine große Öffnung, die wie ein Auge auf die Altstadt ausgerichtet ist wird nachts hell erleuchtet und ist von überall her zu sehen. Durch die, auf einen ausgerichtete Stadtstruktur, befindet sich der Betrachter direkt im Zentrum, wie auf einer Bühne. Die dadurch entstehende Kommunikation zwischen Stadt und Turm/ Betrachter überwindet die "Mauer" des Industriehafens und gibt der Stadt ihre ursprüngliche Orientierung wieder. Die Stadt kann wieder an den vorhandenen Städtebau anknüpfen.
Das Entwicklungsgebiet des alten Industriehafens wird wieder als zentraler Ort begriffen, an dem die Stadt zusammenläuft. Dadurch besteht für Neapel die Möglichkeit, dass sich hier erneut ein Stadtzentrum entwickelt.

Der Vorschlag für ein solches Stadtzentrum im Bereich des touristischen Hafens bezieht historische Orte und Gebäude selbstverständlich mit ein. So entstehen natürliche Freiräume, die von gebauten Flächen eingerahmt werden. Die Bebauung orientiert sich dabei an der vorhandenen Struktur der Altstadt, die orthogonal auf die Küste ausgerichtet ist. Die kleinen Baublöcke dienen dazu, die Stadt wieder an die Küste heranzuziehen, und somit Stadt und Meer auch physisch wieder miteinander zu verbinden.