Juli / August 2016
Beuth Hochschule für Technik
I, habitat
eine innovative Wohnstation

Beuth Hochschule für Technik
Bachelor
31.03.2015
Prof. Dr. Susanne Junker / Prof. Dipl.-Ing. Gerd Sedelies
Wohnbauten
Berlin. Werktags. 17:30Uhr: Die Stadtautobahnen sind maßlos überfüllt. Das Gebiet um den Potsdamer Platz gleicht einem gigantischen Parkplatz, der wegen Überfüllung gesperrte Tiergartentunnel macht das Chaos perfekt – nichts geht mehr. 55 Jahre nach dem Konzept der autogerechten Stadt sind die Auswirkungen auf unser soziales Leben deutlicher denn je. Der moderne Mensch hat sich selbst vom aktiven Leben außerhalb seines PKW auf der Straße verbannt. Neben der massiven Belastung durch den fahrenden Verkehr lässt sich zunehmend auch zu Ruhezeiten eine Knappheit des öffentlichen Straßenlandes wahrnehmen. Die insuffiziente Schaffung von Wegen und Plätzen hat den Kampf gegen die Globalisierung verloren – Mobilität ist zum Maß aller Dinge mutiert.
Dieser Entwicklung entgegenwirkend erobern derzeit sogenannte Carsharing-Unternehmen mit zum Teil innovativen Antriebssystemen den Markt der Großstädte. In Berlin reichen nur einige über den innerstädtischen Ring hinaus, die allermeisten der großen Organisationen wie Flinkster, Car2Go und DriveNow schrammen knapp an den äußeren Bezirken vorbei. Dabei halten viele Altstädte der einst eigenständigen Orte der Stadt ein unabhängiges Zentrum inne, welches für die lokale Entwicklung ebenso bedeutsam ist wie die eigentliche Mitte der Stadt.
Unter diesem Kontext stellt "I, habitat" die Implantation eines Hybridwohnhauses in Knotenpunkten der Außenbezirke dar, die den Anforderungen an Mobilität und Wohnen von Morgen gerecht wird. Die Unterbringung und Integration von Fortbewegungsmitteln und -systemen der neusten Generation steht hierbei ebenso im Vordergrund wie die konzeptionelle Besinnung auf sinnvoll genutzten Wohnraum. Im Bezug auf den Standort wurde hierbei auf das sensible Gebiet der Köpenicker Altstadt zurückgegriffen. Als Dreh- und Angelpunkt des Bezirks ist es für innovative Entfaltungen prädestiniert, darüber hinaus drängen die zahlreichen Lücken des einstigen Stadtkerns auf Veränderung. Von hieraus sollen sich zukünftig weitere „Wohnstationen“ ausbreiten und dem Wandel zu einem zeitgemäßen Leben als Basis dienen.