Platz 10
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Juli / August 2015

Bauhaus-Universität Weimar

Hotel Bolla del Naviglio

Città Ticino

von Ferdinand Salzmann

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Abschluss:

Master

Präsentation:

10.04.2015

Lehrstuhl:

Enwerfen und Baukonstruktion, Prof. Arch. Michael Loudon

Rubrik:

Hotelbauten

Software:

ArchiCAD, Artlantis Studio, Adobe Creative Suite

Città Ticino
Den Rahmen für diesen Entwurf bildet das Forschungsprojekt città ticino der Accademia di Architettura di Mendrisio, welches sich bereits seit mehreren Jahren unter der Leitung von Prof. Arnaboldi mit der strategischen Analyse und Planung des gesamten Tessins beschäftigt. An der Universität wurden mehrere Projekte durchgeführt, die von der Regionalplanung bis zu Masterplänen und architektonischen Maßstäben reichen. Am gewählten Standort, dem Ufer des Lago Maggiore in Tenero, soll eine weitere touristische Entwicklung sowie die öffentliche Erschließung des Seeufers geplant werden.

Standort
Das vorgeschlagene Entwurfsgebiet liegt am nordöstlichen Ende das Lago Maggiore nahe Locarno und ist derzeit von Campingplätzen genutzt. Der Entwurf für ein kleines Hotel positioniert sich direkt an der im Süden des Entwurfsgebietes angrenzenden naturbelassenen Bucht Bolla del Naviglio. Das Hotel mit einem öffentlichen Restaurant bildet so einen End- bzw. Anfangspunkt einer durchgehenden Seepromenade bis nach Locarno.

Entwurf
Touristen suchen Tenero aufgrund des Sees, der Landschaft und Natur auf – die Architektur soll diese Ziele unterstützen. Mit einem flachen, ebenerdig organisierten Bau bleibt jedem Gebäudeteil und Zimmer die unmittelbare Nähe zur Natur und zum See erhalten. Das Gebäude legt sich in dieser Ausformulierung in die flache Magadino-Ebene und ordnet sich der Landschaft unter. Das Hotel richtet sich in seiner funktionalen Organisation an den Qualitäten des Ortes aus: Richtung Nordost schottet sich das Gebäude gegen den benachbarten Campingplatz, die Autobahn und die Zufahrtsstraße ab. Reine Funktionsbereiche wie Lager, Haustechnik, Küche und Verwaltung sind an dieser Seite angeordnet. Im westlichen Teil liegt das Restaurant als öffentlichste Funktion des Hotels und orientiert sich mit einer weit auskragenden Terrasse auf den See und zur öffentlichen Promenade. Im Süden liegen die Zimmer mit Blick auf den Lago Maggiore in Richtung Südwest ausgerichtet. Ein Wellness-Bereich mit Sauna, Pool und Gymnastikraum orientiert sich zur unberührten Natur der Bolla del Naviglio. Zwei Durchgänge zwischen den Hotelzimmern hindurch führen direkt zum Badesteg und dem Strand. Um einen Innenhof herum ist ein Erschließungsbereich angeordnet, der sich fließend zur Rezeption, Lobby, Bar und zum Restaurant öffnet. Zum See und zur Bolla del Naviglio öffnet sich das Gebäude vollkommen und verzahnt sich mit der Natur. Breite, raumhohe Fenster, teils rahmenlos, teils großflächig öffenbar, ersetzen die Außenwände. Boden, Wände und Dach laufen nach außen, unabhängig der Ebene der Verglasung, sodass Innen- und Außenraum verschmelzen. Wenige, naturbelassene Materialien dominieren das Gebäude: Sowohl innen als auch außen wird Sichtbeton mit Brettschalung für Wände und Dach, Eichenholz für Fenster, Türen und Möbel, sowie Travertin am Boden verwendet. Die Massive Bauweise und das umlaufend auskragende Dach dienen auch dem sommerlichen Wärmeschutz.