Platz 6
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Januar / Februar 2017

Beuth Hochschule für Technik

Hopfen und Salz

Umnutzung einer ehemaligen Brauerei

von Diala Makhlouf, Michele Rückert

Hochschule:

Beuth Hochschule für Technik

Abschluss:

Master

Präsentation:

19.09.2016

Lehrstuhl:

Prof. Dr.-Ing. Susanne Junker & Prof. Dipl.-Ing. Gerd Sedelies

Software:

Archicad, Photoshop, Sketchup

Die Berliner Brauereigeschichte zeugt von Bedeutung, Lebhaftigkeit und Vielfalt und so gliedert sich auch die ehemalige Brauerei als eins von zahlreichen Beispielen im Prenzlauer Berg ein. Der aus zwei Teilen bestehende Altbau verweilt seit der Stilllegung inmitten eines sich stetig verändernden, urbanen Kontextes. Das Gebäude wird derzeit als Veranstaltungsort genutzt. Diese Art der Nutzung eignet sich prinzipiell gut, allerdings hat dieser Ort eine außergewöhnliche Nutzung verdient, welche sich von den vielen anderen Brauereiumnutzungen abheben soll. Anhand einer ausführlichen Standortanalyse fiel die Entscheidung, die Brauerei zu einer Therme umzunutzen.

Das Projekt besteht aus zwei wesentlichen Bestandteilen, zum einen die Umnutzung des Altbaus, zum anderen der Entwurf eines Neubaus, der die alten Gebäudeteile miteinander verbindet. Durch die Nutzung der Topografie des Ortes ist der Hauptteil des Neubaus unter der Erde platziert. Die oberhalb liegenden, skulpturalen Körper bilden eine aufsteigende Dachlandschaft, welche man auch im inneren wahrnehmen kann. Die geschlossenen Körper wahren einen gewissen Abstand zur alten Brauerei, verstellen dabei keine ihrer wichtigen Ansichten und formen einen geeigneten Rahmen.
Obwohl eine natürliche Belichtung der Therme grundsätzlich nicht notwendig ist, wurden punktuelle Öffnungen platziert, welche ausschließlich einer stimmungsvollen Atmosphäre dienen. Der Besuch der Therme soll ein besonderes Erlebnis sein. Die Blickbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Ebenen gestalten sich ebenso eindrucksvoll, wie die Großzügigkeit der Räume. Am Ende der Entdeckungsreise tritt das auffälligste Merkmal der ehemaligen Brauerei, die ruinösen Dachgiebel des Kühlschiffes, hervor. Diese galt es zusätzlich herauszuheben, sie aber in ihrem Zustand nicht zu verändern, da sich in ihr die Geschichte des Gebäudes am besten ablesen lässt.

Die Umnutzung der ehemaligen Brauerei zur Therme würde den Ort aufwerten und dem Gebäude die verloren gegangene Aufmerksamkeit verschaffen. Der Neubau bietet der Nutzung zusätzlichen Raum, definiert eine neue Architektursprache innerhalb des urbanen Kontextes und hebt dadurch die Einzigartigkeit dieses geschichtsträchtigen Gebäudes heraus.
Alt und Neu stehen sich architektonisch gegenüber, überzeugen einerseits durch ihre unterschiedliche Materialität und Formsprache, stehen aber gleichermaßen im Austausch miteinander und unterstützen die Wirkung des jeweils anderen und bilden somit ein Alleinstellungsmerkmal heraus.