Oktober / November 2010
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft
Hörsaal und Seminargebäude der Hochschule Karlsruhe
Bachelor-Thesis

Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft
08.06.2010
Prof. Armin Günster
Bildungsbauten
Skizzen, Modellstudien, Städtebaumodelle, Strukturmodelle. Software: Archi-CAD, Cinema 4D, Photoshop, InDesign (Hochschulversionen)
Entwurf
Ein Baukörper, der den Durchgang versperrt wird negativ gesehen, somit muss das Gebäude um ein Geschoss angehoben und an den Seiten gehalten werden. Nun hat man einen freien Blick durch das Gebäude. Aus dem Inneren heraus, bedingt durch die ansteigenden Sitzreihen im Hörsaal entsteht an der Front die Schräge, die auch gleichzeitig den Haupteingang definiert und dem Gebäude eine Richtung gibt. Die Schräge vom Hörsaal und die Schotten verstärken den Durchfluss und das Anheben des Gebäudes.
Unter der Auskragung betritt man das grosse offene Foyer und erreicht über die Treppenanlage die im ersten Obergeschoss liegenden Hörsäle und Seminarräume. Im zweiten Obergeschoss liegen weitere Seminarräume sowie die Verwaltung und ein PC-Pool für die Studierenden.
Die drei Hörsäle liegen alle nebeneinander und das Tragwerkskonzept ermöglicht allen drei Hörsälen eine Verbindung zu einem grossen Saal mit Hilfe von mobilen Trennwänden.
Für besondere Veranstaltungen bieten die drei Hörsäle zusammengeschaltet Platz für 910 Besucher.
Die Hörsäle sind in dem vorderen Teil des Gebäudes, mit der Nähe zum Campus angelegt. Der Seminarbereich befindet sich im hinteren Teil des Gebäudes, näher zur Natur und frei von direkter Sonneneinstrahlung. Wie in den Hörsälen besteht ebenfalls in dem Seminarbereich die Möglichkeit, die Seminarräume durch mobile Trennwände, die im Deckenaufbau versteckt werden, zusammenzuschalten.
Die Trennung der Seminarräume zu der Erschliessungszone wird durch Profilbauglas erreicht.
Da der Erschliessungsbereich in der Mitte zwischen den Hörsälen und den Seminarräumen und den beiden tragenden Schotten liegt, erhält er Licht über ein Glasdach. Durch die Deckenöffnungen in beiden Geschossen ist die Kommunikation geschossübergreifend und bis zum Foyer möglich.
Durch den Balkon in den Hörsälen, das offene Foyer im Erdgeschoss sowie durch weitere funktionale Vorteile, wurde der Campuscharakter aufgenommen.
Tragwerk
Das statische Konzept beruht darauf, dass man die Lasten über die äusseren Schotten abträgt und somit einen freien Grundriss hat. Die Lasten werden über die 10 Meter hohen Fachwerkträger auf die Schotten abgetragen. So können die sechs Fachwerkträger 45 Meter überspannen. In der Lage der Ober- bzw. Untergurte verlaufen die Nebenträger. Die Aussteifung in die Längsrichtung erfolgt durch die äusseren Schotten. Die Aussteifung in der Gegenrichtung wird dadurch gewährleistet, dass das Schotteninnere einen Abstand von jeweils 2,50 Meter hat und die Schotten fest im Boden verankert sind. Die Schotten sind so aufgebaut, dass diese ausser den Türöffnungen und den Lichtschlitzen in dem Dach keinerlei Öffnungen aufweisen und somit das Auskragen ermöglichen. Hier befinden sich Fluchttreppen, Nebenräume und WC Anlagen.
Die Kräfte werden von der Stahlbaukonstruktion aufgenommen und an die Stahlbetonkonstruktion der Schotten weitergeleitet. Die massiven äusseren Stahlbetonschotten tragen somit den gesamten Stahlbau.