November / Dezember 2011
Bergische Universität Wuppertal
high.rise.green.London
Entwurf: Tower of internal processes, Thesis: Vertical Farming.realisierbare Zukunftsvision?

Bergische Universität Wuppertal
Entwurf: 09.07.11 , Thesis: 09.09.11
Prof. Ulrich Königs / Prof. Karsten Voss
Experimentelle Entwürfe
AutoCAD Illustrator Photoshop InDesign Cinema4D
Das Baugrundstück liegt in London an einer sehr markanten Stelle, am südlichen Themseufer, zwischen der Tower Bridge und der City Hall. Dort befindet sich auch die von Besuchern beliebte Grünfläche des Potter Field Parks, der den einzigen Grünstreifen an diesem Ufer darstellt.
Das Nutzungskonzept des Gebäudes sieht eine Mischung aus Wohnen (40 %), Agrarnutzung (40 %) und kommerziellen Nutzungen (20 %) vor. Die Agrarnutzung beinhaltet nicht nur Tierhaltung und Pflanzenanbau, sondern auch Freizeit- und Erholungsräume. Der Entwurf weist eine Trennung dieser Nutzungen auf, um den verschiedenen Anforderungen an das Klima gerecht zu werden. Das Hochhaus ist als Ausstellungsgebäude konzipiert und erzeugt durch die aufeinander folgenden Nutzungen einen Weg durchs Gebäude, der die internen Prozesse erläutert. Es soll den Besuchern unsere bestehende Situation erklären (Bevölkerungswachstum, Umweltbelastung durch die Landwirtschaft) und welche Möglichkeiten es gibt mit diesen Problemen umzugehen. Das Gebäude zeigt die Zusammenhänge von Pflanzenzucht, Pflanzenbau und Tierhaltung, sowie den Vertrieb der Erzeugnisse. Außerdem werden Erholungsflächen angeboten, auf denen die Besucher entweder auf einer Grünfläche die Aussicht genießen, sportlich aktiv werden oder einfach nur relaxen können. Die Abhängigkeit zwischen Mensch, Tier und Pflanze wird somit dargestellt.
Bei der Fassade der Wohnungen handelt es sich um eine Doppelfassade in dessen Zwischenraum sich "Vertical Farming" betreiben lässt, einerseits aus Gründen der Selbstversorgung andererseits aus Gründen der Verschattung. Bei Wohnungen mit nicht optimaler Ausrichtung für den Pflanzenbau wird der Bereich für das Regenwasserrecycling genutzt. Das Wasser wird durch das Wurzelwerk bzw. Substrat der Pflanzen, die am Boden gepflanzt wurden, gefiltert und steht dem Gebäude nun als Brauchwasser zur Verfügung. Auch der Nebel kann so genutzt werden.
Doch nicht nur in Hinblick auf die Abläufe der Agrarnutzungen, sondern auch auf die Gebäudetechnik hin, wurde das Gebäude auf seine inneren Abläufe konzipiert. Es wurde nach Möglichkeiten gesucht diese optimal auszunutzen: Wasserkraftanlage (aufgrund der Nähe zur Themse), Grau- und Schwarzwasserrecycling, Biogasanlage (Bioabfälle der Bewohner, Feststoffe aus dem Wasserrecycling, Tiermist und Pflanzenabfälle aus der Produktion). Das bei der Verwertung entstehende CO2 wird dann der Pflanzenproduktion direkt wieder zugeführt. Durch die Nutzung eines BHKW kann nun das produzierte Gas in Wärme und Strom umgewandelt werden. Die Wärme kommt der Beheizung der Wohnungen sowie der Pflanzenbauflächen zu Gute. Als zusätzliche Stromquelle dient eine Windkraftanlage. Die Gebäudeform wurde aus diesem Grund an die Windrichtung angepasst und besitzt eine ovale Grundform, um so viel Wind wie möglich ins Innere zu lenken, wo sich die Windkraftanlage befindet. Die Konstellation der Gebäude, soll zu einer Düsenwirkung führen und so den Ertrag steigern.