September / Oktober 2016
Technische Universität Berlin
Haus der Stille
Klosterruine Lindow

Technische Universität Berlin
Master
13.05.2016
Fachgebiet Fioretti
Kulturbauten
ArchiCad
Malerisch am Wutzsee im brandenburgischen Lindow, knapp eine Stunde nordwestlich von Berlin, liegt die Klosterruine der Zisterzienserinnen, die den räumlichen, wie auch konzeptuellen Rahmen unserer Arbeit bildet.
In den zu Teilen noch erhaltenen hochmittelalterlichen Gebäuderesten und weiteren An- und Umbauten der folgenden Jahrhunderte fügt sich unser Haus der Stille ein, das sich auf zwei Baukörper verteilt: Im Norden die Kapelle auf den Mauerresten der historischen Klosterkirche und im Osten das Dormitorium, das sich innerhalb der Giebelwände des ehemaligen Konvents legt.
In dieser Anlage soll Menschen Raum geboten werden, die eine Auszeit von ihrem Alltag nehmen, sich in Ruhe und Achtsamkeit üben und die innere Mitte wieder ausbalancieren wollen.
Aus Stampflehm handwerklich und nachhaltig gefertigt, fügt sich das Gebäude ganz selbstverständlich in die vorgefundene heterogene Materiallandschaft ein: Feldstein, Putz, Ziegel.
Unser besonderes Interesse liegt auf der haptischen Qualität des Materials, das so einfach und doch so wirkungsvoll ist. Konstruktive Notwendigkeiten, wie die eingestampften Erosionsschutzschichten, werden zum gliedernden gestalterischen Element. Die rauhe, aber warme Oberfläche des Lehms, seine hervoragenden akustischen wie klimatischen Eigenschaften, laden zum Anfassen, Nachhorchen und Spüren ein. Achtsamkeit und Ruhe, die inhaltlichen Themen, finden in der stillen, zurückgenommenen Architektur und der Materialwahl einen adäquaten Ausdruck.