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1, 2003

Hochschule für Technik Stuttgart

Haus Abraham

von Urs Lotz

Hochschule:

Hochschule für Technik Stuttgart

Präsentation:

April 2002

Lehrstuhl:

Prof. Otfried Weis

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Vector Works, Version 8, ausschließlich 2D-Zeichnungen. Eingescante und in VW importierte Handskizzen und Schemadarstellungen verdeutlichen die Entwurfsgedanken. Die Pläne sind bewusst ohne großen Einsatz von Farben gestaltet. Digitale Modellfotos, die in die Pläne importiert wurden, verdeutlichen räumliche Situationen und Wahrnehmungen.

Begegnungszentrum für Christen, Juden und Muslime.
Ziel eines solchen Projekts muss es sein, die Mauern der Ausgrenzung und Vorurteile zwischen den Religionen und Kulturen abzubauen. Aber leider fühlen sich viele hinter diesen Mauern noch "sicher" aufgehoben und wollen gar nicht, das diese Mauern abgebaut werden. Denn diese Mauern erleichtern die Kontrolle ihrer "eigenen" Glaubensgemeinschaft und sichern ihre Position.

Diese Mauern verhindern aber den freien Gedankfluss und -austausch. Ein Projekt wie das "Haus Abraham" soll den Dialog untereinander fördern und fordern und so mit helfen, die verknöcherten Strukturen und versteinerten Traditionen aufzubrechen. Der Angst, Vorurteilen und Intoleranz gegenüber dem "Fremden" müssen wir uns entgegenstellen. Das "Fremde" wird neben dem Aussehen vorallem über Religion und Kultur wahrgenommen. Gerade im Zuge der Ereignisse des 11. September hat sich gezeigt, dass der Dialog unter den Kulturen geführt werden muss.
Architektur wird als eine Möglichkeit, Bauwerke entstehen zu lassen, deren Räume, Formen, Gestalt und Vielfalt ein Spiegel einer freien Gesellschaft sind, befreit von festgefügten Zwängen und alten Ordnungen, gesehen. Durchsichtigkeit und Offenheit sind wesentliche Voraussetzungen für Demokratie, Pluralität und Toleranz. Tranzparenz in der Architektur spiegelt diese Haltung, bestätigt und stärkt sie damit. Diese Haltung soll gerade in einem Projekt und Gebäude wie dem "Haus Abraham" zum Ausdruck gebracht werden. Es ist nicht vorstellbar, dass sich ein solches Projekt hinter Mauern versteckt; Es muss tranzparent und offen sein, soll einladen und nach außen seine Nutzung deutlich machen. Es muss neugierig machen und helfen, Vorurteile abzubauen. Ein solches Begegnungszentrum ist ein besonderes Gebäude und muss dieses auch verdeutlichen. Es hat eine Signalfunktion nicht nur auf das städtebauliche Umfeld, sondern auch auf unsere Gesellschaft.
Trotz seiner Sonderfunktion kann sich das Gebäude nicht von seinem städtebaulichen Umfeld lösen; Es muss mit diesem "Arbeiten" und besondere Merkmale des Orts hervorheben.