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September / Oktober 2011

Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Generative Verfahrenstechniken und dessen Einfluß auf den Gestaltungsprozess

Cocoon Lamp, rapid prototyping 2.0

von Patric Günther

Hochschule:

Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Präsentation:

21.06.2011

Lehrstuhl:

CAD Prof Marco Hemmerling

Rubrik:

Experimentelle Entwürfe

Software:

Zur Generierung des benötigten 3d Volumendatensatzes wurde folgende Software genutzt: Modeling: Rhinoceros 3D, Cinema4d, FusionThing, Grasshopper Ausgabeformat: .stl Als Vorstudien wurden diverse Skulpturen im Sinterlaserverfahren erzeugt. Siehe: Dodec, Moebius, Octus. Finaler Leuchtenentwurf Cocoon wurde im Ployjetverfahren erzeugt. COCOON Leuchte, Produktinformationen: Farbe: weiß, schwarz, blau (weitere Farbkombinationen möglich) Gewicht: 982 g Maße: 19,5 x 23,5 x 27 cm Technologie: PolyJet Technology Material: FullCure Photopolymer Rating: 240 Vac, 50 Hz, Class II, IP 20, 12V Leuchte: Halogen 12V GY6,35 - Max 50W

Seit einiger Zeit sind die Begriffe „generative Fertigung, rapid prototyping, rapid manufacturing, stereolithographie oder einfach 3d Drucken“ keine Fremdwörter mehr, die nur von einer kleinen Auswahl fachkundiger Ingenieur verstanden werden. Spätestens durch die Entwürfe von Designern wie Assa Ashuach für MGX Design oder Karim Rashid für Freedom of Creation, sind diese Fertigungsverfahren Designer, Architekten und Künstler wohl bekannt.
Der digitale Entwurfsprozess mittels eines CAD Systems und der automatisierte, additive Fertigungsprozess bietet bis dahin ungeahnte Freiheiten für den Gestalter. Die scheinbar vollkommene geometrische Gestaltungsfreiheit leutete eine neue Ära des Designs ein.
Objet Geoetries geht noch einen Schritt weiter. Durch deren Polyjet Technologie besteht nämlich die Möglichkeit innerhalb eines Objektes, nicht wie sonst üblich nur ein Material zu verwenden, sondern unterschiedliche Materialien in nur einem Arbeitsgang zu verdrucken. So kann der Designer nicht nur die Farbigkeit innerhalb des Objektes variieren, sondern auch die physischen Eigenschaften von Materialen (fest, flexibel, transparent, weich usw.) gezielt dort einsetzen wo diese benötigt werden.
Neri Oxmann zeigte mit ihrem Entwurf „The Beast“ beeindruckend was mit dieser Technologie möglich ist, und gab mir die Richtung für meinen Entwurf vor.Entstehen sollte ein ausschließlich digital geplant und automatisiert gefertigtes Produkt auf Basis der oben erwähnten Polyjet Technologie. Dank der freundlichen Unterstützung von Objet Goemetries war es mir möglich dieses in die Tat umzusetzen.Die Leuchte Cocoon besteht insgesamt aus 5 verschiedenen Materialien basierend auf der digitalen Mischung zwei unterschiedlicher Photopolymere.Die Adaption der Konstruktion und Formsprache eines Kokons inspirierte zur Erscheinung des inneren Elementes. Wie gesponnene Fäden, welche sich schützend um die Lichtquelle winden, erstreckt sich die Geometrie.Das helle, feste und weisse Material „VeroWhite“ eignet sich perfekt für diese Konstruktion, indem es ihm die nötige Steifigkeit verleiht und durch seine reflektierende Oberfläche das Licht weiter im Raum verteilt. Eine an den Seitenflächen der Lamellen angebrachte flexible, dunkle Schicht „TangoBlackPlus“ verleiht dem Objekt den gewünschten Farbkontast und Schutz der Oberfläche. Am unteren Ende mündet die Form in einer speziellen Fassung, welche auf das Halterungselement gesteckt werden kann. So wird der Kokon an das ihn tragende Element angeschlossen. Diese organische Aussenform verläuft in Schwüngen um den Kokon und schließt ihn ein.Zusätzlich verlaufen sehr weiche, linienförmige Elemente entlang der Oberfläche und sorgen so für zusätzlichen Schutz, Rutschfestigkeit und eine angenehmere Haptik beim umlegen der Leuchte.Diese kann nämlich in verschiedenste Positionen verdreht, gelegt oder auch gehängt werden. Die optische Erscheinung oder der gewünschte Nutzen kann vom Benutzer immer wieder neu definiert und umgesetzt werden.