3, 2008
Technische Universität Braunschweig
Gedenkstätte Berliner Mauer

Technische Universität Braunschweig
08.02.2008
Prof. Gabriele G. Kiefer
Experimentelle Entwürfe
Der Entwurf ist entstanden mit Hilfe der Ideen aus Filmen und Geschichten, die sich mit dem Thema beschäftigten bzw. die ich als passend zum Thema empfand. Es wurden Collagen erstellt und Modelle gebaut. Der Computer kam für die Darstellung zum Einsatz.
Der Entwurf will ein Mahnmal sein, das an die Unmenschlichkeit der „Berliner Mauer“ erinnert.
Das Mahnmal liegt auf der Trennungslinie zwischen den Stadtteilen Berlin-Mitte und Wedding. Die Stadtteile sind getrennt. Der Entwurf will es nicht schaffen, die beiden Stadtteile zu verbinden. Es ist die Geschichte, die beide Stadtteile getrennt und eine eigenständige Entwicklung bewirkt hat. Sie sind autonom geworden. Die Probleme liegen in ihrer eigenen Struktur selbst. Das Mahnmal soll und kann nicht diese Probleme lösen. Das Mahnmal ist eigenständig und der Funktion des Mahnens gedacht.
Die Diplomarbeit befasst sich mit einem Teilabschnitt der Berliner Mauer. Der Entwurf geht davon aus, dass die Mauer ein Objekt in der Stadt war. Ein Objekt, das den Menschen vergessen lies und Systeme manifestierte. Soll eine Zukunft menschlich sein, muss man sich mit Unmenschlichkeit auseinandersetzen. Die Diplomarbeit ist ein Versuch des Umgangs mit einem Teilabschnitt der Grenzanlage „Berliner Mauer“ und somit auch der Versuch einer Auseinandersetzung mit einer solchen Unmenschlichkeit. Die Berliner Mauer als Objekt wird Architektur und besetzt den Ort, es konserviert die unterschiedlichen Zeitschichten und macht sie punktuell sichtbar.
Die Architektur grenzt den Bereich der ehemaligen Grenzanlagen aus dem Stadtraum aus. Sie lässt Raum für die Geschichte. Dies schafft sie durch Wände. Diese nehmen alle Funktionen auf, so dass der Zwischenraum leer bleibt. Die Architektur konserviert aber auch. Sie überdeckt den Boden der Grenzanlagen mit einer Platte. Es gibt Orte der Ereignisse wie Fluchten oder Todesschüsse und Orte, an denen Spuren zu sehen sind. Die Platte lässt Einblicke an diesen Orten zu. Ich hoffe, durch den Entwurf der Geschichte einen Raum gegeben zu haben, in dem eine Auseinandersetzung mit dieser möglich ist.