Platz 3
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3, 2008

Technische Universität Darmstadt

Gateway Gardens – Im Schatten des Radar

von Stephan Jack, Christian Weyell

Hochschule:

Technische Universität Darmstadt

Lehrstuhl:

Entwerfen und Regionalentwicklung / Prof. Julian Wékel

Rubrik:

Experimentelle Entwürfe

Software:

zahlreiche Arbeitsmodelle, ArchiCAD 11, Rhinoceros, Photoshop

Städte sind oftmals das Abbild pragmatischer Rahmenbedingungen, immer sind sie Abbild von Gesellschaft.
In Gateway Gardens sind zunächst die Kräfte des Verkehrs formend: Autobahnen, Anflugschneisen und Radar, definieren horizontale und vertikale Grenzen im Raum.
Die Lage an einem internationalen Verkehrsknotenpunkt fordert im Gegensatz dazu das Abbild einer durch den Transit scheinbar grenzenlos gewordenen Gesellschaft und gleichzeitig deren Verankerung in der Region.

Die Wale
Die Wale stehen für das Zeichenhafte. Sie sind Landschaft und Architektur zugleich. Die prägnanten Envelopes der Wale werden durch den Radar und die Einflugschneisen definiert. Zwei Radaranlagen im Westen des Rhein-Main-Airports tasten den Luftraum ab einer Höhe von 30m jedes 2. Grad ab, so dass in den nicht abgetasteten Bereichen über 30m bis zu der Höhe der Einflugschneisen gebaut werden darf. Aus der Überlagerung der beiden Radaranlagen entsteht eine rautenförmige Struktur. Diese kennzeichnet die im Schatten des Radars liegenden Baufenster. Dort bündelt sich das gebaute Volumen in sechs verdichteten Quartieren, die sich im Umriss ähneln, in ihrer Systematik aber unterscheiden.

Der Ring
Der Ring erfüllt als Schnittstelle zwischen Gateway Gardens und der Umgebung viele Aufgaben. Er öffnet das Areal nach Außen und rahmt es ein. Er dient zur Erschießung für den MIV und als Vermittler bei Niveausprüngen. Seine Parkplätze sind Ornament und Füllstandsanzeige zugleich.

Der Freiraum
Der wertvolle Baumbestand kann zum größten Teil erhalten bleiben. Er schmiegt sich an die Wale an und bettet sie ein. Die alten Bäume stiften Identität und stehen im Kontrast zur Künstlichkeit und Geschwindigkeit ihrer Umgebung. Ein Wegesystem stellt die Verbindung zwischen den einzelnen Walen her und macht den Freiraum für die Besucher erfahrbar. Durch ein Freilichtmuseum und zusätzliche Attraktoren wird der Freiraum angereichert.