November / Dezember 2011
Hochschule Darmstadt
Gamma-Haus Berlin
Wohnen und Arbeiten

Hochschule Darmstadt
12.01.2011
Prof. Dipl. Ing. Architekt BDA Carsten Gerhards
Wohnbauten
AutoCad 2008, Vectorworks 2010, Cinema4d, Adobe Photoshop CS4, Adobe Indesign CS4
Aufgabe
Umbau eines alten Kaufhauses für die Unternehmer der Kreativwirtschaft. Das Gamma-Haus soll eine typologische Mischung aus Büro, Wohnung und Hotel werden. Die Idee ist es, den kleinen Unternehmen eine repräsentative innerstädtische Adresse zu bieten, ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren Platzbedarf flexibel gestalten zu können und ihnen Allgemeinflächen wie Konferenzräume zur Verfügung zu stellen. Um diese Aufgabe anschaulich abbilden zu können, wurden unterschiedliche Bauherren mit eigenen Ideen und Interessen gegeben, deren Bedürfnissen es nachzukommen galt.
Ort
Der Oranienplatz ist einer der zentralen Punkte im Stadtteil Kreuzberg. Seine Nähe zur Stadtmitte, zum Alexanderplatz und zur Friedrichstraße macht ihn attraktiv für eine urbane Klientel aus der Kreativwirtschaft. Zahlreiche Restaurants, Kinos, Bars und Veranstaltungsorte wie das SO 36 und der Festsaal Kreuzberg sorgen für ein abwechslungsreiches Nachtleben.
Konzept
Das Ziel meiner Arbeit war es, Individualität für jeden Wohnanspruch zu schaffen und dabei maximale Flexibilität zu bieten. Dabei behandele ich das Thema Trennen und Verbinden. Um den zukünftigen Wohnungsbesitzern zu ermöglichen, in der Wohnung ungestört arbeiten zu können und sich trotzdem zu Hause zu fühlen, habe ich ein Element entwickelt, das Wand_Schrank_Trennelement zugleich sein kann. Es nimmt auch die Funktionen Küche, Bad und Stauraum auf. Um durch dieses Element nicht nur zwei Bereiche zu schaffen, lässt sich einiges aus der Wand herausziehen und -klappen, so dass andere Raumbeziehungen entstehen. So können die Bewohner ihr Heim jeder gewünschten Situation anpassen. Um dieser Individualität Rechnung zu tragen, kann jedes dieser Elemente aus ganz eigenen Materialien gestaltet werden. Die Modedesignerin beispielsweise arbeitet gerne mit Seide, Samt und Satin, weshalb ihr Element Schiebetüren aus festen sowie leichten Stoffen besitzt. Dem Nerd ist Tageslicht ein Graus, schließlich spiegelt es sich auf seinen Monitoren - daher wurde sein Element so gestaltet, dass ihm ein abgedunkeltes Separee in dunkel gebeiztem Holz zur Verfügung steht, das er bei Bedarf auch mit Licht fluten kann. Das Oberhaupt der Familie mit Kindern ist Architekt und benötigt einen hellen Raum zum Arbeiten, wobei er nur durch Accessoires eine schlichte Eleganz erzeugen möchte, wofür ein weiß gebeiztes Holzelement den perfekten Hintergrund darstellt. Das Paar ohne Kinder braucht einen genügend großen Raum, der schnell abgeteilt werden kann, wenn sie ihrem künstlerischen Schaffen, er aber dem gemeinsamen Hobby Yoga nachgehen will - während der Estrich ihr die nötige Klarheit ohne Ablenkung ermöglicht, bietet ihm das warme Holz die passende Atmosphäre. Auch in der Lobby kommt das Element zum Einsatz und heißt durch sein offenes Design Bewohner, Kunden und Gäste willkommen.