Mai / Juni 2015
HafenCity Universität Hamburg
Fünf hoch fünf plus X
Ateliergebäude um einen Berliner Hinterhof

HafenCity Universität Hamburg
Bachelor
23.06.2014
Architektur / Professor Gesine Weinmiller
Kulturbauten
Vectorworks, Photoshop
Inhaltlicher Ausgangspunkt des Entwurfes ist die Vorstellung einer Gruppe von Musikern, die an diesem Ort gemeinschaftlich wohnen, ihre Musik proben und Konzerte und Aufführungen abhalten und präsentieren. Drei Baukörper gruppieren sich entsprechend um einen gemeinsamen Innenhof und beinhalten je eine der genannten Nutzungen: Konzert- und Veranstaltungshaus, Probenhaus und Wohnhaus.
Der Städtebau leitet sich aus der bestehenden Blockrandstruktur, sowie der hohen Grundstückstiefe ab: die einzelnen Baukörper sind so angeordnet und dimensioniert, dass sie vorhandene „Bauwunden“ des Bestandes schließen und mittig den sich nach Westen öffnenden Innenhof umfassen. Das Erdgeschoss aller drei Gebäude ist dabei öffentlich, sodass Innen- und Außenraum bei Bedarf verschmelzen und einen einheitlichen Raum um den Innenhof bilden. Geschützt vor den Emissionen der Torstraße entsteht so eine eigenständige Hinterhauswelt, die das konzeptionelle „Herzstück“ des Entwurfs darstellt.
Entsprechend der Betonung dieser Hinterhauswelt zeigt sich der Entwurf straßenseitig relativ verschlossen. Eine Fassade aus verschränkt angeordneten Betonsteinen gibt je nach Blickwinkel des Betrachters mal mehr und mal weniger von seinem Innenleben preis und erzeugt gleichzeitig im Inneren des Konzerthauses ein mosaikartiges Lichtspiel.
Das Konzerthaus selbst ist ganz von seiner inneren skulpturalen Struktur geprägt. Blockhaft aufeinander liegende Betonkörper beinhalten die Veranstaltungsräume und bilden gleichzeitig das Foyer, das über eine Abfolge von Galerien und Treppen die Geschosse hinaufführt. Erschließung und inhaltliche Gliederung greifen auf diese Weise ineinander und lassen den Besucher jederzeit die Gesamtstruktur des Gebäudes erfassen.
Gleiches trifft auf das Probenhaus zu: seine um den Körper gewundene Treppe gibt dem Gebäude seine skulpturale Gestalt und „erschließt“ dem Besucher zudem jederzeit seine Struktur. Und auch in der Fassade des Wohnhauses zeichnet sich dessen innere Erschließung und Struktur in skulpturaler Weise deutlich sichtbar ab.