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1, 2003

Zürcher Hochschule der Künste

freiraum - Gestaltung urbanen Raums

von Olivier Blaser, Roland Jaggi

Hochschule:

Zürcher Hochschule der Künste

Präsentation:

Juli 2002

Lehrstuhl:

Studienbereich Industrial Design, Ralf Michel

Rubrik:

Design

Software:

Verschiedenste Computeranwendungen wurden für die Darstellung beigezogen. Konstruktionspläne auf formZ, Visualisation Illustrator/Photoshop. Animationen Director und Cinema 4D.

Die Straße ist einer der öffentlichsten und zugleich anonymsten Orte, den man im urbanen Raum findet. Straßen definieren Zwischenräume, welche die Stadt wie ein Geflecht durchziehen.
Die Verkehrs- und Parkflächen zerschneiden jedoch auch Wohnquartiere, vermindern so die Lebensqualität und verhindern, dass in diesen Schnittstellen Lebensraum für die Bewohner entstehen kann.
Ausgehend von dieser Beobachtung entwirft das Projekt Möglichkeiten, die einfach und ohne bleibende Eingriffe installiert werden können. "freiraum" definiert Raum zwischen Öffentlichkeit und Privatheit.
Als Standorte dienen vorwiegend Parkplätze, aber auch Baulücken, Innenhöfe und andere urbane Zwischenräume können bespielt werden.
Es werden Orte geschaffen, die ein Zusammentreffen von Menschen - eine Ritualisierung im öffentlichen Raum - erlauben und fördern - in unmittelbarer Nähe der Wohnungen von Menschen. Die Bewohner der Quartiere als Gemeinschaften wählen einen geeigneten Ort, stellen sich aus einem Angebot an Funktionen eine Konstellation zusammen und helfen bei der Errichtung mit.

Neben den Bedürfnissen, die dadurch befriedigt werden können, stellt dies eine Identifikationsmöglichkeit mit dem Quartier als Ort der Gemeinschaft dar und bietet gleichzeitig Raum zur Entfaltung. Den Aussenraum gemeinsam zu gestalten, bedeutet auch die Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls.

Entstanden ist ein ideologisches Projekt, ein politisch-soziales Szenario, das sich mit der Gestaltung von Dienstleistung und räumlichen Möglichkeiten befasst, welche an sich verändernde Bedürfnisse angepasst werden können. Gleichzeitig beweist die Arbeit die Möglichkeit, das Tätigkeitsfeld des Industrial Design in Richtung Architektur auszuweiten. Ein Designer kann unter Berücksichtigung seiner Kompetenzen zu neuen, ergänzenden Lösungen kommen, die die `klassischen` Grenzen erweitern.

"freiraum" gibt den Menschen mehr Raum zum Sein und Werden.