September / Oktober 2015
Hochschule Darmstadt
Freiraum
Umnutzung der ehemaligen Panzerhalle im Benjamin-Franklin-Village, Mannheim

Hochschule Darmstadt
Bachelor
29.06.2015
Prof. Kerstin Schultz
Kulturbauten
Vectorworks, Adobe Photoshop, Adobe InDesign
Das Bestandsgebäude befindet sich auf einer ehemaligen amerikanischen Militärfläche, den Sullivan Barracks im Benjamin-Franklin-Village, die im nordöstlichsten Stadtteil von Mannheim/Käfertal am Käfertaler Wald gelegen ist. Ca. 520 ha der von US-Amerikanischen Streitkräften besetzten Fläche sind bis zum Jahr 2015 zurückgegeben worden. Das Benjamin-Franklin-Village soll nun durch umstrukturierte Wohnquartiere, Sportflächen und Landschaftszüge neu belebt werden und damit Mannheim, als modernen und diversen Standort mit einem hohen Potential an Entfaltungsmöglichkeiten, attraktiver machen.
Aufgabe:
Im Zuge der Konversionsmaßnahmen der Stadt Mannheim, die auf dem zurückgewonnenen Areal durchgeführt werden, soll die ehemalige Panzerhalle als Activity-Center zu einem lebendigen Treffpunkt umgenutzt werden. Für Sportarten wie Skaten, Parkour und Klettern soll Raum geschaffen werden. Ein Café mit Veranstaltungsraum, eine Leselounge und ein Shop ergänzen das auf sportliche Aktivitäten basierende Raumprogramm.
Konzept:
In das Raster des Panzerhallen-Bestandes platzieren sich drei Module und nehmen den ursprünglichen Platz der geparkten Panzer der US-Amerikanischen Streitkräfte ein.
Es können Veranstaltungen stattfinden, Bücher ausgetauscht oder ganz neue Blickperspektiven auf das neu gewordene Areal entdeckt werden. Die frei bleibenden Flächen können je nach Schwerpunkt individuell, z.B. zum Skaten, Biken, Parkours, Klettern und Tanzen genutzt und gestaltet werden.
Die Baukörper werden jeweils von einer Klammer aus Cortenstahl eingefasst, die sie begrenzen. Die transluzente Fassade aus Polycarbonat schafft Transparenz in der Halle und verbindet Innen- mit Außenraum. Bewegungen und Abläufe in den Bauten können von außen wahrgenommen werden und schaffen leichte Übergänge. Die Module formen mit ihren Baukörpern einen Rahmen, der den Hallen-Durchblick und die Blickbezüge zwischen den Körpern schafft. Die ursprüngliche Raumwahrnehmung mit einer Reihung an Stützen und einer stark zentralperspektivischen Sicht wird unterstützt. Drei Türme geben Antwort auf die Horizontale der Panzerhalle und interpretieren den Ort mit seinen Blickbezügen neu. Die Türme unterscheiden sich in ihrer Höhe und Richtung. Sie wenden ihren Blick jeweils zum schräg gegenüberliegenden Turm und Richtung Ortskern bzw. Käfertaler Wald. Die Türme haben eine farbige Innenwand, die durch das Beleuchtungskonzept warmes, farbiges Licht nach Außen reflektiert, sodass die Baukörper zu leuchtenden Objekten werden und damit der Hallenarchitektur ihren spezifischen Charakter verleihen.
Der historischen Dimension des Bestandsgebäudes soll bei der Planung und im Verlauf der baulichen Veränderung respektvoll entgegen getreten werden. Es soll ein Ort entstehen, der durch die Verknüpfung von ursprünglicher wie neuer Identität an Qualität gewinnt. In diesem zukünftigen Ort werden Räume und Beziehungen geschaffen, die die Halle und ihre Umgebung neu beleben, interpretieren und inspirieren.