Mai / Juni 2013

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)

Finanzamt Pirna

Neubau des Finanzamt Pirna

von Juliane Heisig

Hochschule:

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)

Präsentation:

02.07.2012

Lehrstuhl:

Prof. Dipl.-Ing. Mario Maedebach

Rubrik:

Bürobauten

Software:

Skizzen, Arbeitsmodelle, ArchiCAD, Artlantis, Photoshop

Der Planungsvorgang konkretisiert sich auf den städtebaulich schwierigen Standort der Clara-Zetkin-Straße 1-3 in Pirna. Dieser Standort zeichnet sich durch die nahe Lage zum Stadtzentrum und die gute Anbindung an den ÖPNV aus. Auf dem bebaubarem Areal befindet sich drei denkmalgeschütze Gebäude und das Liebenausche Vorwerk, welches vom Landesamt für Denkmalpflege(LfD) als bau- und auch stadtgeschichtlich hochrangiges Denkmal eingeschätzt wurde. Der jahrelange Leerstand dieser Gebäude führte zu einem ruinösen Zustand. Daher wurde vom LfD der Rückbau, unter der Bedingung genehmigt, dass man das Liebenausche Vorwerk erhält und in den Entwurf mit einbezieht.

Konzept
Das entworfene Gebäude fügt sich in die viergeschossige Blockrandbebauung der unmittelbaren Umgebung ein. Das Konzept dieses Entwurfs leitet sich zum einen aus der Idee ab, dass das Finanzamt von außen nicht einsehbar sein soll, um im übertragenen Sinne das Steuergeheimnis zu wahren, aber auch die hohe Verkehrslärmbelastung abzumildern. Zum anderen soll im Inneren eine freundliche, geschützte und angenehme Atmosphäre für Mitarbeiter und Besucher geschaffen werden. Ähnlich dem Wesen einer Burg.

Material
Der Gedanke an eine Burg spiegelt sich auch in der Materialität wieder. Außen wird ein witterungsbeständiger weißer, feinkörniger Silikonharzputz in Kombination mit gold eloxierten Aluminiumprofilen eingesetzt. Die abgeschrägten Fensterlaibungen sind so gestaltet, dass viel Licht in die Räume gelangt und ein gewisses Spiel in den sonst klar definierten Baukörper gelangt. Die Laibungen werden so zum Hauptgestaltungsmittel der äußeren Fassade. Dadurch bekommt das Finanzamt Pirna eine zurückhaltende und dennoch moderne Fassade. Für die im Inneren des Baukörpers liegende Fassade wird eine Kombination aus Glas und Holz vorgesehen. Die Geschossdecken werden optisch nach außen durchgezogen, um trotz der Dynamik der wechselnden Fenster- und Lamellenanordnung eine Horizontalität zu erzeugen.So kann man eine optimale Belichtung der zum Innenhof ausgerichteten Räume garantieren. Die vertikale Holzlamellen aus Lärche sollen vor starker direkter Sonneneinstrahlung schützen und tragen so zur Gliederung der Fassade bei. Der direkte Blend- und Sonnenschutz wird durch in die Verglasung integrierte Jalousien gelöst.

Nutzungsverteilung
Neben der Informations- und Annahmestelle - der Anlaufstelle für die Besucher des Finanzamtes befindet sich im Erdgeschoss des Neubaus auch noch die Abteilungen Verwaltung, Steuerverwaltung und ein Teil der Automatisierten Datenverarbeitung. Die Abläufe in der Informations- und Annahmestellen werden aber nicht durch kommende bzw. gehende Mitarbeiter unterbrochen, da es einen separaten Mitarbeiter- und Liefereingang auf beiden Seiten des Gebäudes gibt. So kann auch das im Kellergeschoss befindliche Papierlager und auch der Abfallkeller ohne Beeinträchtigungen erreicht werden.