Platz 1
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März / April 2012

Hochschule RheinMain

ferner.Welten

Glaziologisches Zentrum am Rhonegletscher

von Matthias Sütterlin

Hochschule:

Hochschule RheinMain

Präsentation:

26.01.2012

Lehrstuhl:

Prof. Kunze, Prof. Höller

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Rhinoceros Grasshopper Vectorworks Adobe Photoshop Adobe Illustrator Adobe InDesign

Kontext
Gletscher gehören zu den großartigsten Naturwundern dieser Welt. Sie faszinieren uns durch Farben und Formen, Bewegung, Vorrücken und Schwinden. Das „ewige“ Eis lockt alljährlich ganze Besuchermassen in die Gebirgsregionen.
Doch die Zeit für die Bewunderung der glitzernden Naturschönheiten wird knapp. Im Zuge der fortschreitenden Klimaerwärmung taut das Eis der Alpengletscher mit rasanter Geschwindigkeit ab. In keinem anderen Gebirge ist der Lebensraum Mensch stärker verflochten mit den Gletschern als in den Alpen. Die frühe Auseinandersetzung mit den Gefahren, aber auch mit ihrem Nutzen begründete hier die Glaziologie – eine Geowissenschaft – die durch den Klimawandel globale Bedeutung erlangt hat.

Konzept
Das Zentrum soll zum einen Besuchern die Schönheit und Faszination Gletscher näher bringen und den Blick auf die uns umgebende Natur schärfen, aber auch konkret Stellung zur aktuellen und zukünftigen Klimasituation nehmen. Der Gebäudekomplex ist nicht nur Hülle und Raum für Ausstellung, sondern trägt selbst ein Großteil zur Wissensvermittlung bei. Die Besucher können hier beispielsweise hautnah miterleben, welche Gefahren der Klimawandel birgt. So tritt beispielsweise im Frühjahr das Schmelzwasser über die Ufer des Flusses Rhone und überspühlt den Gebäudeinnenhof. Da Klimaschutz vor allem auf politscher und wissenschaftlicher Ebene stattfindet, bietet das Zentrum für Glaziologie Raum für Bildung, Diskussion und das unmittelbare Erleben. Konferenzen oder Tagungen können hier abgehalten werden, aber auch geführte Exkursionen für Fachleute und Neulinge im Bereich Glaziologie werden angeboten. ferner.Welten ist eine Plattform für Forschende, Studierende, Doktorierende und Interessierte zum Informationsaustausch innerhalb der Geowissenschaften.

Standort
Am Beginn des Rhonetals, im Rückzugsgebiet des Rhonegletschers zwischen dem Ort Gletsch und dem Hotel Belvédère, steht das Gebäude ferner.Welten . Der Rhonegletscher liegt im äußersten Nordosten des Kantons Wallis (Schweiz) direkt am Furkapass. Aufgrund seiner guten Erreichbarkeit wurde der Rhonegletscher schon sehr früh von Touristen besucht. In den Sommermonaten fahren unzählige Besucher mit Motorrad, Auto und Rad über der Furka- und Grimeslpass. Gletsch ist der Knotenpunkt zwischen beiden Pässen. Beim Befahren der Straßen fallen die Blicke immer wieder in den unterhalb liegenden Talabschnitt vor Gletsch.

Fünf Gebäudeeinheiten
ferner.Welten setzt sich aus 5 unterschiedlich großen organischen Körpern zusammen, deren Formen sich an die Geländekante des Flussfers schmiegen. Zusammengefasst werden die Gebäudeteile im Inneren durch eine umklammernde Wegeführung auf der flußabgewandten Seite und eine ebenso organische Überformung aus Rampen, Brücken und begehbaren Dachflächen. Die einzelnen Baukörper sind konkreten Funktionen zugeordnet. Zwischen ihnen entstehen platzartige Freiräume im Innen- und Außenbereich.