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1, 2008

Technische Universität Berlin

Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer

von Annette Haubner

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Präsentation:

Oktober 2007

Lehrstuhl:

Gebäudekunde und Entwerfen, Prof. Kerstin Laube

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte der Berliner Mauer und der Geschichte des Orts folgte die Entwicklung des Entwurfs in Skizzen, Modellen und mit CAD.

Die Geschichte der Bernauer Straße ist eng verknüpft mit der Geschichte der Berliner Mauer. Die Mauer verlief entlang der Fassadenlinie auf der Südseite der Straße, zahlreiche erfolgreiche und gescheiterte Fluchtversuche fanden hier statt: Menschen sprangen aus den Gebäuden in den Westen, gruben Tunnels unter dem Grenzstreifen hindurch. Die Aufgabe beinhaltet die Erweiterung der Gedenkstätte sowie die Sicherung und Gestaltung des einzigen großräumig noch vorhandenen Grenzbereichs in Berlin.

Der Ort // Der ehemalige Grenzstreifen liegt wie ein Puffer zwischen der Rosenthaler Vorstadt auf der südlichen Seite der Bernauer Straße und dem Wedding auf der nördlichen Seite und verstärkt die bestehende Zweiseitigkeit der Kieze. Eine Brachlandschaft mit Spuren des Bauwerks Berliner Mauer inmitten Berlins.
Der Entwurf // Entwurf eines Infopavillons Berliner Mauer, einer Erinnerungslandschaft und städtebauliche Überlegungen für eine Neubebauung auf einem Teil des ehemaligen Grenzstreifens.
Konzeptioneller Ausgangspunkt ist es, die Geschichte, die Bedeutung und die räumlichen Dimensionen der Grenze im Abschnitt der Bernauer Straße zu verdeutlichen. Im Prozess der Annäherung wird die mit dem Ort verknüpfte Zeitgeschichte sowie die mit ihr verbundenen persönlichen Geschichten freigelegt.
Der Infopavillon empfängt die vom Nordbahnhof kommenden BesucherInnen der Gedenkstätte mit einem großen Schaufenster, bietet mit einer Außenausstellung erste Informationen zur Geschichte und leitet weiter in die Erinnerungslandschaft. Die Kubatur des Pavillons nimmt diese Bewegung auf.
Ein Relief aus gekippten Ebenen überzieht den Grenzstreifen, die Linien des Verlaufs der Mauer legen sich als Spuren auf die Oberfläche der Ebenen, der Postenweg (der Weg auf dem die Grenzsoldaten fuhren) schneidet sich in die Ebenen hinein. Abgesenkte Erinnerungsorte erzählen vom Leben in der Bernauer Straße vor dem Mauerbau, von Zwangsumsiedelungen, von geglückten und gescheiterten Fluchten, von Grenzsoldaten.
Wohnen im Grünen ist das Motto der städtebaulichen Idee. Punkthäuser in großem Abstand laden zum gemeinschaftlichen Wohnen im begehrten Kiez.