Mai / Juni 2015
Technische Universität Dresden
Erlangen
Städtebauliche Entwicklung eines Großparkplatzes

Technische Universität Dresden
Diplom
12.02.2014
Institut für Städtebau, Manuel Bäumler
Städtebau
Vectorworks 2013, Adobe CS6
Aufgabe
Erlangen ist Teil der europäischen Metropolregion Nürnberg und bildet zusammen mit Fürth und Nürnberg eines der Oberzentren des Freistaates Bayern. Es ist wirtschaftlich gut aufgestellt und weist steigende Einwohnerzahlen auf. Die Erweiterungsmöglichkeiten in der Peripherie sind nahezu erschöpft. Wie andere Städte auch, sucht Erlangen nach Möglichkeiten der innerstädtischen Nachverdichtung. In diesem Zuge wird der westlich der Innenstadt gelegene Großparkplatz zur Disposition gestellt
Grün und Verkehr
Der gegenwärtige Großparkplatz befindet in einem Stadtgebiet, das in seiner Erscheinung undefiniert ist. Die heterogenen Nutzungen sind stadtstrukturell weder miteinander noch mit dem gesamtstädtischen Gefüge verknüpft. Das Gebiet liegt zwar in attraktiver Lage zwischen Innenstadt und Regnitztal, die Autobahn A73 Frankenschnellweg auf der einen und die Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg auf der anderen Seite sperren das Gebiet jedoch räumlich von der Umgebung ab. Trotzdem bildet es einen wichtigen Transitraum von Westen nach Osten, der täglich von vielen Pendlern durchquert wird. Zudem befindet sich hier die Autohbahnabfahrt Erlangen-Zentrum und der Bahnhof der Stadt .
Vom Großparkplatz zum neuen Stadtquartier
Aus der voran erläuterten Situation heraus ergeben sich zwei Zielstellungen für die Entwicklung des Gebietes. Zum einen gilt es, die gegebene Verkehrsinfrastruktur nicht als Hindernis, sondern vielmehr als Motor für die Entwicklung anzuerkennen. Das Gelände des Großparkplatzes wird als vorrangiger Verkehrsknotenpunkt der Stadt Erlangen ausgebaut. Dies beinhaltet die Integration des bestehenden Bahnhofgebäudes, die Erweiterung des Tramnetzes, den Ausbau des Fernbusbahnhofs und die Schaffung einer günstigen Anbindung an die Autobahn mit angemessenen Ankunftssituationen. Gleichzeitig muss das Gelände für Fußgänger und Radfahrer gut erschließbar sein und die bestehenden Wege in die Stadt erweitern. Das Entwurfsgebiet wird so zu einem funktionalen und repräsentativen Entrée für die Stadt.
Zum anderen gilt es, den Entwurf sensibel in das charakteristische Raumnetz der Stadt einzubetten. Dies wird durch die Schaffung drei unabhängiger Stadtfelder erreicht, die eine logische stadträumliche Verbindung des südlichen mit dem nördlichen Teil dieses Streifens schaffen, die zuvor durch den Großparkplatz räumlich und strukturell getrennt waren. Die Felder werden durch Einschnitte gegliedert, die jeweils spezifische, intime Raumsituationen schaffen. Diese Einschnitte nehmen außerdem bestehende fußläufige Verbindungen auf und schaffen neue. Die den Quartieren eigene Nutzungsmischung resultiert in ausdifferenzierten Typologien, die sich auf vielfältige Art und Weise aufeinander beziehen und Räume spezifischer Identität erzeugen.