Platz 3 Jurypreis
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November / Dezember 2017

Technische Universität Wien

Entwurf für Kaira Looro, Senegal

Wasserspeicher und Dorferweiterung

von Sára Malyszová

Hochschule:

Technische Universität Wien

Abschluss:

Diplom

Lehrstuhl:

Prof.Arch. DI. Dr. Manfred Berthold

Rubrik:

Städtebau

Software:

Archicad, Photoshop

Thema dieser Masterarbeit ist die fiktive Dorferweiterung Tanafs, einem knapp 3000 einwohnerstarkem Dorf in der Krisenregion Casamance, Senegal und beschäftigt sich mit der Frage wie man Wasser speichert beziehungsweise was man baut, wenn Grundwasser versalzen ist und somit Brunnen nicht die richtige Lösung sind.
Grundidee ist das weiterbauen des Dorfes unter Einfluss des traditionellen Impluvium Hauses und des Baobab Prinzips, als Wahrzeichen Afrikas, durch Verwendung lokaler Materialien mit Zielsetzung ein neues Zentrum am verlängerten Rückgrat des Dorfes zu schaffen.
 
Es vereint einen Vorschlag für die Lösung eines Grundwasserproblems mit einem Konstruktionsansatz, der den Leuten vor Ort ermöglicht eigenständig eine neue Architektursprache zu entwickeln. Wie? In dem sie selbst ein freies Gerüst ausbauen, welches Ihnen die Arbeit zwar erleichtert, aber noch Gestaltungsfreiheiten gewährt, sodass sich jeder durch den Bau unterschiedlich ausdrücken und vor allem kulturelle, ethnische und herkunftstypische Eigenheiten einbauen kann - wie unterschiedliche senegalesische Stämme eben.
 
Entstanden ist ein Prinzip für eine Dorferweiterung unter einer Konstruktion, die als Sonnenschutz, Wasserspeicher und als soeben genanntes „Gerüst“ dient. Sie ist FIX.
 
Eine FLEXIBLE Struktur befindet sich darunter und beinhaltet Nutzungen wie ein Ausbildungszentrum, ein Veranstaltungsbereich, ein Waisenhaus mit integrierter Notfallunterkunft für Kinder aus den umliegenden Dörfern und ein neuer Markt. Den Mittelpunkt des Areals markiert der neue Treffpunkt mit integriertem Wasserspeicher. Am Ende der Hauptachse befindet sich ein Ruheraum am abgeschiedenen Fluss.
Die  Nutzungen können auf Veränderungen in den Anforderungen der Bevölkerung reagieren.
Beide Systeme sollen natürlich klein anfangen und erweiterbar sein. Der Entwurf zeigt einen möglichen Stand der Dorferweiterung, jedoch nicht den Start oder Endpunkt der Entwicklung.
 
Hier kann sich eine neue Bauweise unter neuen Bedingungen entwickeln, die nicht durch Architekten vorgegeben, sondern nur durch Ankerpunkte gesteuert ist. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Thema - aber bezogen auf die Findung einer neuen Architektursprache durch neue Parameter.
 
Diese Arbeit soll eine Idee vermitteln andere Arten der Wasserspeicherung in Betracht zu ziehen.