Mai / Juni 2012
Universität Kassel
ENTSCHLEUNIGER
documenta center of information and communication

Universität Kassel
18.07.2011
Fachgebiet Architektonisches Entwerfen / Prof. Georg Augustin
Kulturbauten
Archicad Artlantis Photoshop Indesign Illustrator
//Aufgabe//
Diese Arbeit bezieht sich auf die Aufgabenstellung des internationalen Studentenwettbewerbs: documenta center of information and communication.
Dieser sieht die Planung eines temporären Besucherzentrums für die Documenta auf dem Kasseler Friedrichsplatz vor. Dieses soll während der 100-tägigen Austellung verschiedene Funktionen, wie den Ticketverkauf, Gastronomie, Shops und weiteren Serviceeinrichtungen beherbergen. Es soll die Hauptanlaufstelle darstellen, die den Besucher informiert und ihm einen Aufenthaltsort zwischen den einzelnen Austellungsorten bietet. Des Weiteren sollen hier Veranstaltungen stattfinden können, wie Aufführungen, Konzerte oder Vorträge, ebenso soll es ein Ort für Kommunikation und Austausch von Gedanken sein.
//Konzept//
Wie zu erkennen ist, erfährt der Friedrichsplatz eine starke Zäsur. Die Stadt Kassel begriff den Wiederaufbau nach der großen Zerstörung im zweiten Weltkrieg als Chance zur modernen Autogerechten Stadt und durchzog die Stadt mit breiten, mehrspurigen Verkehrsstraßen. So wurde auch die Frankfurter Straße zu einer Hauptverkehrsachse mit durchgehend vier Spuren, sowie jeweils einer Abbiegespur am Friedrichsplatz, die den Platz zerteilt. Lediglich zwei Fußgängerampeln an den beiden Platzseiten erlauben es dem Fußgänger auf die ander Platzseite zu gelangen.
Die Leitidee für das temporäre Documentazentrum entstammt aus der Problematik der fußgängerunfreundlichen Situation. Dabei ist die Idee, die Documenta zum Anlass zu nehmen, den Friedrichsplatz für die 100 Tage der Ausstellung vom direkten Autoverkehr zu befreien und den Platz wieder fußläufig zu erschließen, so wie er einst geplant wurde.
Zur Umsetzung der Leitidee wird die Neigung der Straße genutzt. Bildlich gesehen wird die Straße angehoben, um 180° gedreht und wieder abgesetzt. So entsteht eine Rampe über die der Verkehr geleitet werden kann und darunter ein spannender Raum für die notwendigen Nutzungen.
//Entwurf//
Das Zentrum setzt sich über die komplette Platzbreite auf die Straße. Es versteht sich als Bindeglied der beiden Platzhälften. Gleichzeitig ist es ein Verkehrsstörer, ein Entschleuniger. In dieser besonderen Situation, der 100 Tage Kunst wird die Aufmerksamkeit auf den Platz gelenkt. Dem Autofahrer wird eine exponierte Sicht auf den Platz und die dort ausgestellten Installationen geboten und so ist es ihm freigestellt den Platz zu passieren oder diese Attraktion voll auszunutzen und am Ende der Rampe die Kehrtwende zu nehmen. Durch die Aufständerung der Straße eröffnen sich darunter Wege, um fußläufig auf die andere Platzseite zu gelangen.
Diese gesamte Installation besteht aus einem Raumgerüst, was den Unterbau der Fahrbahn darstellt. In dem komplex-anmutenden Stützen- und Stangenwald ergeben sich interessante Räume mit außergewöhnlichen Licht-Schattenspielen. Sämtliche Funktionen und Nutzungen sind in dem Gerüst eingehängt und die Fahrbahn bietet den notwendigen Regenschutz.