1, 2009
Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Elie 4

Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
9. Juli 2008
Stephan Engelsmann, Sokratis Georgiadis, Michel Müller, Eduard Schmutz, Tobias Wallisser
Kulturbauten
viele Handzeichnungen (Skizzenblock), CAD (Vectorworks), Bildbearbeitung (Photoshop), Layout (Indesign), Internetdokumentation (Flash), Organisation (Word, Excel)
Umnutzung einer Siloanlage im Hafen von Rouen
In einem Brief an die Architektenschaft verlangt der Bürgermeister im Jahr 2019 Vorschläge zur Entwicklung einer wirtschaftlich sinnvollen Überlebensperspektive für die stillgelegten Getreidesilos auf der Seinehalbinsel Elie im Freihafen von Rouen, Frankreich.
Mein Entwurf für die Umnutzung der Siloanlage (120m lang, 84m hoch) ist eine langsam wachsende modulare Innenstruktur, die flexible und vorgefertigte Büro-, Wohn-, und Hoteleinheiten beinhaltet. Das Gebäude wird sich durch einen umplatzierten ehemaligen Hafenkran vom Dach aus selbst aufbauen.
Charakteristische Siloeigenschaften und -funktionen werden neuinterpretiert und -gestaltet, wie z.B. Abläufe ("Transportieren und Lagern" von Wohnraum und Menschen), Modularität (18-fache Wiederholung der Siloabmessungen), Bauteile (kreisförmige Grundrisskonstruktionen), Vertikalität (uneingeschränkte Verfügbarkeit von hohem Raum) und Maßstabslosigkeit.
"Jeder Eingriff bedingt eine Zerstörung: zerstöre mit Verstand."
- Luigi Snozzi
Während das wuchtige Erscheinungsbild des objekthaften Gebäudetypus zur Stadt hin als Landmarke bewahrt bleibt, öffnet sich die Südfassade radikal - nicht nur für eine maximale Belichtung der Wohnräume, sondern auch um sich vom üblichen Aussehen eines Getreidespeichers klar abzusetzen und dem Hafen zu veranschaulichen, dass dessen Rückzug aus der Stadt längst begonnen hat.
Die Fördergalerie auf den Silozellen verwandelt sich in eine halböffentliche Dachterrasse mit Kiosk, Café, Schwimmbad und Liegeflächen. Im Aufzugturm befindet sich ein vollautomatisches Hochregalparksystem für PKWs und unter der Aussichtsplattform speist der Bewohner oder Gast in einer Schnellsushibar bei Panoramaausblick.
Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
Mit dem Grad der Silozellenbefüllung ändert sich kontinuierlich das Fassadenbild. Die Nutzer (Studenten, Künstler, Alleinerziehende, junge Erwachsene oder ertragsschwache Kleinunternehmer) wählen aus einem Angebotskatalog individuell die Ausrüstung ihrer Wohn- bzw. Arbeitseinheit. Oder sie ziehen in das Standardmodell.