März / April 2013
Karlsruhe Institut für Technologie
Ein Wohnhochhaus für Paris

Karlsruhe Institut für Technologie
27.06.2012
Prof. D. Marques / Prof. L. Wappner
Wohnbauten
VectorWorks 2012 Educational Version, Adobe Indesign CS3, Adobe Photoshop CS3, Rhinoceros 3D, Vray for Rhino3D
Im Pariser Quartier Front-de-Seine, unmittelbar am Seineufer gelegen, nur
fünf Minuten fußläufig vom Eiffelturm entfernt, soll ein neues Wohnhochhaus
für gehobenes Wohnen dem Quartier einen neuen Impuls geben.
Grundkonzept
Das Gebäude setzt sich aus drei Volumen zusammen - drei schlanke Türme, die
durch ein System von Stegen und Terrassen miteinander verbunden sind. Die
Baukörper sind jeweils an den Rand des Grundstücks gerückt. Die beiden
niedrigeren Türme bilden hierbei das Bindeglied zur jeweiligen Nachbarbebauung. Der dritte und höchste Turm bildet das Rückgrat des
Ensembles und setzt dem Quartier einen neuen städtebaulichen Auftakt bzw.
Endpunkt.
Städtebauliche Einbindung
Front-de-Seine liegt der städtebauliche Ansatz zugrunde, Verkehrsstränge
voneinander zu trennen. Fußgänger bewegen sich auf einer zweiten Ebene, ca.
6m oberhalb des Straßenniveaus. Dies führt jedoch zu einer Reihe von
Schwierigkeiten wie Erschließungsprobleme (Treppen/Rampen), erforderliche
Brücken sowie die zu dunkle und vernachlässigte Straßen- und Parkhaus-Ebene.
Der Raum zwischen den drei Türmen ermöglicht einen neuen Zugang zum
Quartier. Es erhält durch den neuen Auftakt zudem einen direkten Anschluss
an die nahegelenge Metro-Haltestelle Bir-Hakeim. Eine große Freitreppe
verbindet das Straßen- mit dem Fußgängerniveau. Durch seine Lage ist das
Gebäude jedoch nicht nur Durchgangsmöglichkeit, sondern besitzt gleichzeitig auch Aufenthaltsqualitäten. Vom Gebäudeinneren ergeben sich Blickbezüge zum Quartier, zum Seineufer sowie zum Eiffelturm. Sondernutzungen wie ein Kiosk, ein Café und ein Restaurant mit mehreren Aussichtsterrassen tragen zur Aufenthaltsqualität des Ortes bei.
Turmzwischenraum
Durch das Auseinanderrücken der Volumen wird die größtmögliche Außenfläche
für die Wohnungen erzeugt. Es ermöglicht ihre Belichtung und Belüftung an
allen vier Seiten. Der Zwischenraum zwischen den Türmen dient der
Erschließung der beiden Nebentürme über vom Hauptturm ausgehenden Brücken.
Weiterhin bieten großzügige, für alle Bewohner zugängliche Terrassen, eine
zusätzliche Aufenthaltsqualität über den Dächern von Paris. Die Vertikalen
Gärten bilden einen wichtien Teil des Gebäudekonzepts. Sie bieten große
Aufenthaltsqualitäten ohne zusätzlichen Flächenverbrauch in der Stadt.
Wohnungen
Ein modulares System von Wohnungstypen bildet den vielfältigen Wohnungsmix
des Hochhauses. Verschiedene Grundtypen können jeweils ein- oder mehrgeschossig ausgeführt und um einzelne Räume ergänzt werden. Hierdurch
sind Wohnungsgrößen zwischen 50m² und 500m² möglich.
Die Wohnungen sind jeweils unterteilt in offene und geschlossene Bereiche.
Zu den offenen Bereichen zählen Wohn-, Ess-, Arbeits- oder Fitnessräume, die geschlossenen Räume umfassen v.a. Schlafzimmer und Bäder. Durch die
freistehende Anordnung der geschlossenen Räume wird der Freiraum zoniert und in die einzelnen Nutzungen unterteilt. Dieses Prinzip erzeugt bei
mehrgeschossigen Wohnungen außerdem Lufträume und Zwischenebenen.