Platz 10
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Januar / Februar 2013

Karlsruhe Institut für Technologie

Ein Hochhaus für Paris

Luxuriöses Wohnen an der Seine mit Blick zum Eiffelturm

von Tamara Nitschke

Hochschule:

Karlsruhe Institut für Technologie

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

2012-06-26

Lehrstuhl:

Fachgebiet Gebäudelehre, Prof. Daniele Marques

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Vectorworks 2012, InDesign CS5, Artlantis

Die erste Welle innerstädtischer Hochhausbauten in Paris ist längst verebbt. Spätestens der Bau des 210 Meter hohen „Tour Montparnasse“, ein Gebäude fast so hoch wie der eigentlich alles überragende Tour Eiffel, sollte vor Augen führen, wie zerstörerisch maßstabslose Bauten auf die Stadtsilhouette und auf das jeweilige Viertel wirken können.
Heutzutage sind Hochhausprojekte in der historischen Stadtstruktur von Paris undenkbar, bis auf ein paar wenige Prestigeprojekte wie z.B. die Nationalbibliothek.
Bis Ende der 70er Jahre waren großmaßstäbliche Hochhausprojekte allerdings keine Ausnahme, aufgrund steigender Immobilienpreisen und dem wachsenden Wohnungsbedarf. Aus dieser Zeit stammt auch unser Planungsgebiet für den Hochhausentwurf mit dem Namen Beaugrenelle.

Beaugrenelle
Das Gebiet Beaugrenelle liegt im 15. Berzirk der Stadt direkt am Ufer der Seine und nur fünf Gehminuten vom Eiffelturm entfernt. 1959 begannen die Architekten Henry Pottier und Raymond Lopez mit der Umsetzung ihres städtebaulichen Masterplans für das 29 ha große Gebiet. Ihre Leitidee war, die Funktionen von den Verkehrswegen zu trennen. Aus diesem Grund gibt es eine um ca. 7m vom Straßenniveau angehobene „Platte“. Unter dieser Platte parkt und bewegt sich der Autoverkehr, die Fläche darauf gehört dabei alleine den Fußgängern. Von der Fußgängerebene aus werden über eine Art Wespentaille die 20 Wohnhochhäuser des Gebiets erschlossen.

Baufeld
Das Entwurfsbaufeld liegt im Norden am Ende des Gebiets in Richtung des Eiffelturms. Nördlich wird der Bauplatz von einer vierspurigen Straße begrenzt, im Osten von einer kleineren Nebenstraße die in das angrenzende Wohnviertel führt, an den anderen beiden Seiten definiert die Fußgängerplatte des Gebiets die Begrenzung.
Der momentane Zugang zum Gebiet und auf die Platte liegt versteckt hinter bestehenden Gebäuden. Mein Entwurf versucht dieses Zugangsproblem zu beheben und eine klare Aufgangssituation für die Fußgänger zu schaffen.

Städtebaulicher Entwurf
Die Gebäudeform der beiden Hochhäuser ergibt sich aus den Fluchten der Umgebungsbebauung. Der an der Straße stehende Turm entwickelt sich aus der Stadt heraus und nimmt in seinem Sockel die Höher der gegenüberliegenden Blockrandbebauung auf. Der dahinter stehende Turm schiebt sich aus der Fußgängerplatte heraus. Die Sockelhöhe wird durch die Höhe der umliegenden Pavillons bestimmt.
Die beiden Hochhauskörper bilden durch ihre Verschiebung zueinander eine Art Torsituation aus, in der sich ein neuer Zugang auf das Gebiet Beaugrenelle mit seiner Platte befindet.
Vor den beiden Türmen befindet sich jeweils ein Platz von dem aus man die Häuser erschließt.

Nutzungsverteilung in den Gebäuden
Der an der Straße stehende Turm hat aufgrund seines Bezugs zur Stadt eine städtische Nutzung, in ihm befinden sich im Sockelbereich Bürogeschosse sowie ein Restaurant. Im eigentlichen Turm befinden sich passend dazu Businessapartments die für längere oder auch kürzere Zeit vermietet werden sollen.
Der zweite Turm, der sich aus der Platte heraus entwickelt hat eine ähnliche Nutzungen wie die Gebäude auf der Fußgängerplatte. Im Sockel befinden sich Ladenflächen die sowohl vom Straßenniveau als auch von der Platte aus erschlossen werden. Ebenso gibt es einen großzügigen Wellness- und Fitnessbereich mit einem Schwimmbecken auf der Dachterrasse. Im Turm selbst befinden sich Wohneinheiten. Diese Wohneinheiten entwickeln sich um den Erschließungskern herum über zwei bis drei Geschosse hinweg. Dadurch bekommt jede einzelne Wohnung die Möglichkeit und den Luxus in mindestens drei, teilweise auch alle vier Himmelsrichtungen zu blicken.