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Mai / Juni 2012

Brandenburgische Technische Universität Cottbus

EIN HAUS FÜR DIE ZENTRAL- UND LANDESBIBLIOTHEK BERLIN

Tempelhofer Feld, Berlin

von Christopher Müller

Hochschule:

Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Präsentation:

21.03.2012

Lehrstuhl:

Lehrstuhl Entwerfen und Bauen im Bestand / Prof. Jens Casper

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

ArchiCAD, Artlantis, Adobe Photoshop, Adobe Illustrator, Adobe InDesign

Der Entwurf für die neue Zentral- und Landesbibliothek richtet sich in seinen städtebaulichen Achsen an der Bahntrasse, der geplanten Bebauung aus dem Masterplan, sowie dem Taxiring und der Landebahn des Flughafen Tempelhof aus. Letztere soll laut Konzept für den neuen Park als Landmarke bzw. Denkmal erhalten bleiben. Das Gebäude nimmt Bezug dazu auf und bespielt sie als Publikumsraum. Desweiteren wird der Baukörper unmittelbar mit seinem Haupterschließungsriegel auf die Landebahn aufgesetzt. Der Grundgedanke dabei war, dass sich ein Teil des Betonstreifens nach oben klappt und somit eine dritte Dimension gewinnt und in ihrer Wahrnehmung gestärkt wird. Zudem soll ein Bezug zur Fliegerei und dem Flughafen Tempelhof geschaffen werden. Die weiteren Gebäudeteile, abseits der Rollbahn, richten sich in ihren Höhenkoten an der nun entstandenen "Startrampe", mit einem Hochpunkt von ca. 50m aus.

In diesem längsgerichteten Hauptgebäudeteil befindet sich zu allererst das große Foyer mit allen Nahfunktionen wie Anmeldung, Shop, Gastronomie, Ausstellung, Ausleihe etc. Dieses kann von mehreren Seiten erschlossen werden und soll in seiner Verteilerfunktion an einen Terminal erinnern. Es ist außerdem zum größten Teil gebäudehoch ausformuliert und somit auch der Knotenpunkt der verschiedenen Erschließungszonen zwischen allen Gebäudeteilen. Galerien an der voll verglasten Nordfassade bieten Platz zum Arbeiten und Verweilen und bieten genügend Belichtung. Über Rolltreppen und Aufzüge gelangt man in die einzelnen Abteilungen der Bibliothek, wie z.B. Freihandbereiche, Artothek, Nonbooks usw. Diese stellen den zweiten großen Gebäudeteil dar. Die Arbeitsbereiche, angrenzend an den Freihandbeständen sind nach oben hin gestaffelt angeordnet und bieten so eine gute Übersicht über große Teile des Gebäudes. Somit sind sie als "dreidimensionaler Lageplan" lesbar. Hinter der hoch aufragenden und ebenfalls verglasten Westfassade befinden sich, neben dem Haupteingang, Einzelarbeitskabinen, welche Sichtbeziehungen zwischen Besuchern und Außenwelt zulassen.

Der dritte Gebäudeteil enthält den Verwaltungs- und Personalbereich und ist durch ein großzügiges Atrium von dem Freihand- und Lesebereich getrennt. Dennoch bieten sich Verbindungen über Brücken in den oberen Geschossen. Zusätzlich besitzt der Verwaltungsbereich ein eigenes Atrium, um möglichst optimale Lichtverhältnisse zu garantieren. Die Staffelung der einzelnen Bürogeschosse trägt ebenfalls dazu bei.

Die äußere Gebäudehülle weist Faltungen und Öffnungen auf, die trotz der hohen Gebäudetiefen natürliche Belichtung der Arbeitsbereiche, sowie des Foyers zulassen. Durch Stahl-Fachwerkträger bleiben diese gut durchlichtet und weitesgehend stützenfrei. Die Außenhaut besteht aus Pfosten-Riegel-, sowie vorgehangenen Edelstahlfassaden mit walzmattierten Erscheinungsbild.