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1, 2006

Karlsruhe Institut für Technologie

eastwing - Haus für Gegenwartskunst in Stuttgart

von Dimitrios Thalassinos

Hochschule:

Karlsruhe Institut für Technologie

Präsentation:

Juni 2005

Lehrstuhl:

Lehrstuhl für Gebäudelehre und Entwerfen, Prof. Arno Lederer

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Zeichnungen mit AutoCAD; Perspektiven mit Hand konstruiert und mit Adobe Photoshop bearbeitet; Layout mit Adobe Illustrator.

Anfang der 90er Jahre schrieb das Land Baden-Württemberg einen Wettbewerb für ein Haus der Gegenwartskunst aus. Der Bau sollte auf der Kreuzung zwei wichtiger Verkehrsachsen – der Konrad-Adenauer- und der Schillerstraße – geplant werden, schräg gegenüber der Alten Staatsgalerie. Der erste Preis wurde jedoch aus Geldmangel nicht realisiert.

Bei diesem Diplomthema, war die städtebauliche Situation – unter Berücksichtigung des Projekts Stuttgart 21 – erneut zu untersuchen. Ein Museum für Gegenwartskunst war an der gleichen prominenten Kreuzung zu entwerfen, diesmal als Erweiterung der Alten Staatsgalerie und spiegelbildlich zu Stirlings Neuer Staatsgalerie. An der Stelle, wo im Moment die so genannte Kulturmeile der Stadt endet und das Zentrum, an der Achse Hauptbahnhof – Tunneleingang seinen natürlichen Rand findet.

Maßgebend für den Entwurf war die Aneinanderreihung von U-förmigen Höfen (Musikhochschule, Neue und Alte Staatsgalerie), die weitergeführt wurde. Es entstand entlang der Neckarstraße ein erhöhter öffentlicher Hof, der gleichzeitig aber durch die drei Blockbauten an der Straßenfront geschützt wirkt. Durch die Reihung gleicher Baukörper bekommt die Hauptfront des Museums einen Rhythmus und eine gewisse Strenge, die aber dem Charakter und der Bedeutung des Gebäudes an dieser Stelle entspricht. Das neue Museum konkurriert nicht mit der Alten Staatsgalerie, es überragt sie nicht in der Höhe, sondern fügt sich in das Museumsensemble ein. Nur am hinteren Ende des Grundstücks bildet ein knapp 50 Meter hoher Turm das Ende des Neubaus und betont den Niveauwechsel und den Eingang zum Wagenburgtunnel. Er korrespondiert mit dem Turm der Musikhochschule und bildet gleichzeitig einen Gegenpol zum Turm des Hauptbahnhofs.

Ein schmaler verglaster Gang verbindet alle drei Museumsbauten miteinander. Der Gang schließt an den zwei bestehenden Verbindungen zwischen der Alten Staatsgalerie und dem „Steib-Anbau“ an und wird bis zur Neuen Staatsgalerie weitgeführt. Somit wird ein „Spaziergang“ durch die drei Museen, ohne feste Reihenfolge, ermöglicht und der Tunneleingang bekommt zwischen den zwei Museen eine Fassade.